Zahnschmelz - Dentin

Zahnschmelz - So bewahren Sie die natürliche Schutzhülle vor Beschädigungen

Zahnschmelz, Zahnbein, ZahnfleischWussten Sie, dass der Zahnschmelz die härteste Substanz unseres Körpers darstellt? Zur Bearbeitung der harten Oberfläche der Zähne setzen Zahnärzte daher rotierende und mit Diamantkörnern besetzte Instrumente ein. Durch die ständige kaufunktionelle Belastung im Gebiss unterliegt der Zahnschmelz einem ständigen Verschleiß, der sogenannten Abrasion. Durch Zähneknirschen kann bei einer falschen Okklusion schnell ein rasanter Abrieb und dem darunter befindlichen Dentin bis zum Zahnnerv erfolgen. Einige Lebensmittel greifen den Zahnschmelz an. Der Zahnschmelz ist die äußerste Zahnsubstanz unserer natürlichen Zahnkrone. Die Zahnschmelzentwicklung ist bereits vor dem Zahndurchbruch in die Mundhöhle abgeschlossen.

Wie ist der Zahnschmelz aufgebaut?

Überbelastung am Zahn - Fraktur von SchmelzprismenDer, die Zahnkronen überdeckende Zahnschmelz besteht fast ausschließlich aus anorganischen Stoffen. Er bildet ein kristallines Gefüge, deren wichtigste Strukturelemente die Schmelzprismen sind. Die Schmelzprismen sind aus Kristallen zusammengesetzte Stäbe, die sich von ihrer Umgebung z.T. nicht deutlich abgrenzen lassen. Diese Schmelzprismen treten in verschiedenen Formen auf, von denen man zwei Haupttypen unterscheidet. Nach dem Aussehen ihrer Querschnitte bezeichnet man sie als Schlüssellochtyp und Pferdehuftyp.

Bestandteile des Zahnschmelzes

Schmelzprismen des ZahnesHauptsächlich wird die bis zu 2,5 Millimeter dicke Schicht aus einem bestimmten Phosphat (Hydroxylapatit), sowie aus Natrium, Magnesium, Phosphor und Calcium gebildet. Die Schmelzschicht ist bei den verschiedenen Zähnen und auch an einzelnen Zähnen unterschiedlich dick.

Prinzipiell lässt sich sagen, dass sie an den Schneidekanten und Zahnhöckern am stärksten und in den Fissuren, sowie zur Schmelz-Zement-Grenze hin am dünnsten ist. Der Übergang zum Zahnbein (Dentin) die sogen. Schmelz-Dentin-Grenze zeigt ein girlandenförmiges Verlaufsmuster, das der Mikroverzahnung beider Gewebe dient. Das Zahnoberhäutchen ist eine 0,2 Mikrometer nicht mineralisierte organische Schicht im Bereich des Zahnhalses. Man findet die auch als Schmelzoberhäutchen oder Nasmyth-Membran bezeichnete Schicht bei ca. 75 % aller Zähne.

Folgen und Symptome bei fehlendem Dentin für einen Zahn

Die Folgen von geschwächtem oder stellenweise nicht mehr vorhandenem Zahnschmelz haben massive Auswirkungen auf die Zahngesundheit. Sie reichen von einer hohen Empfindlichkeit gegen Temperatureinflüsse, einer erhöhten Brüchigkeit bis zu verstärktem Auftreten schwerer kariöser Läsionen. Erste Anzeichen für Schädigungen ist eine seidig matte Oberfläche im Vergleich zu gesunden Zähnen, die glänzen. In Folge bilden sich durch den Abbau Unebenheiten aus und die Oberfläche fühlt sich immer rauer an. Im fortgeschrittenen Stadium verfärbt sich der Zahn, da das Zahnbein durchscheint. Oft ist das Dentin so weit abgenutzt, dass sich Füllungen über den Zahnrand erheben.

Behandlung des Zahnschmelzes bei Schädigung

Elmex Gelee, um den Schmelz des zu remineralisieren.Trotz der hohen Abriebfestigkeit, reagiert der Schmelz empfindlich auf Säuren, die durch säurehaltige Nahrungsmittel zugeführt werden. Dies hat eine Demineralisierung und damit einhergehende Läsionen zur Folge.

Laut einer In-vitro-Studie gibt es zwei Möglichkeiten, bereits geschädigten Zahnschmelz zu behandeln. Eine der Möglichkeiten ist die Verwendung von Elmex Gelee. Als Fluoridpaste ist das Gel in der Lage, die Demineralisation aufzuhalten, indem dieser durch das enthaltene Fluorid des Elmex Gelee auf Säuren nicht reagiert.

Dies ist laut Versuchen jedoch nur an der Oberfläche nachweislich wirksam. Um ihn in tiefer liegenden Schichten zu regenerieren, ist es sinnvoll, eine mit Hydroxylapatit angereicherte Paste zu verwenden. Als vorbeugende Maßnahme ist die regelmäßige Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta wie Elmex Gelee auf jeden Fall zu empfehlen.

Kann der Zahnschmelz des Zahns wieder hergestellt werden?

Ist der Zahnschmelz zerstört, so kann er durch den Körper mangels jeglicher Durchblutung nicht wieder hergestellt werden. Allerdings belegen Studien, dass sich bei Verwendung von Zahnpasten, die eine  ähnliche Substanz enthalten (Zink-Carbonat-Hydroxylapatit) im Anfangsstadium befindliche Schäden in der Mineralsubstanz teilweise ausgleichen lassen. Bei Verwendung der richtigen Zahnpasta verringert sich eine zuvor verspürte Zahnsensibilität.

Beginnende Karies mit Zerstörung der Schmelzschicht

Bei Karies-bedingter Beschädigung allein des Schmelzes empfinden wir noch keine Zahnschmerzen, da sich in der obersten Zahnschicht keine Nervenzellen befinden. Zahnschmerz macht sich erst bemerkbar, wenn die Karies-Erkrankung den mit Nervenfasern ausgestatteten Zahnkern, das sogenannte „Dentin“ (Zahnbein) und die Pulpa erreicht hat.

Was ist künstlicher Zahnschmelz

Zahnschmelz ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und besteht zum größten Teil aus Hydroxylapatit, sogenanntem hydroxylierten Calciumphosphatsalz. Durch säurehaltige Nahrungsmittel und durch Bakterien produzierte Säuren wird der natürliche Zahnschmelz demineralisiert und es entstehen Läsionen. Spezielle Zahnpasten verhindern den Vorgang der Demineralisation, indem sie Hydroxylapatit zuführen. Durch die kontinuierliche Mineralisierung werden bereits beschädigter Zahnschmelz beseitigt. Gleichzeitig lagert sich das in der Zahnpaste enthaltene Hydroxylapatit durch die regelmäßige Verwendung als schützende Schicht auf der Zahnoberfläche und in den beschädigten Stellen ab und bildet den künstlichen Zahnschmelz.

Zahnschmelzabbau - Folgen von geschwächter Zahnoberfläche

Erosion der ZahnoberflächeEine geschwächte Schicht führt zu erhöhter Schmerzempfindlichkeit der Zähne, die Zahnweh verursacht und macht diese für Karies und andere Zahnprobleme anfälliger. Trotz der großen Härte kann er durch die in den Zahnbelägen enthaltenen Bakterien in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese Bakterien erzeugen Säuren, die zunächst nicht die oberste, sondern die unmittelbar darunter liegende Schicht angreifen.

In diesem Anfangsstadium von Karies können geringe Mengen von Fluorid, das in Zahnpasten enthalten ist, die Erkrankung noch aufhalten. Die Remineralisierung erfolgt dabei durch den Gebrauch der Zahnpasta. Wenn die Oberfläche zerstört wurde, entsteht das sogenannte Loch im Zahn. Die jetzt entstandene Karies lässt sich nur noch durch eine Zahnfüllung stoppen.

Vererbung von brauner Zahnoberfläche

Zähne mit braunem bzw. gelb-braunem Zahnschmelz weisen eine sehr geringe Abriebfestigkeit auf. Um schwere Schädigungen zu vermeiden, müssen bereits im Kindesalter entsprechende Therapieansätze umgesetzt werden, da sowohl Milchzähne wie bleibende Zähne davon betroffen sind.

Zur Festlegung der genauen Therapie sind Schmelzproben wichtig. Diese gibt Aufschluss über den genauen Typ der Zahnschmelz-Fehlbildung, die in der Fachliteratur als Amelogenesis imperfecta bezeichnet wird. Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant, autosomal-rezessiv oder x-chromosomal, die bevorzugt männliche Patienten betrifft. Eine weitere Möglichkeit ist eine Neumutation des betroffenen Gens, die als Ursache für die Erkrankung gilt. In diesem Fall sind keine Angehörigen betroffen.

Zahnschmelzabbau vorbeugen

Auch die Säure von Fruchtsäften, die für eine Anrauung der Zahnoberfläche sorgen, greifen Detin an. Da die raue Schicht durch Zähneputzen abgetragen wird, sollte Sie mit der Zahnreinigung einige Minuten nach dem Genuss saurer Säfte warten. Im Normalfall wird die Säure durch den Speichel abgepuffert. Die im Speichel enthaltenen Mineralstoffe remineralisieren den angegriffenen Zahnschmelz der Zähne.Richtiges Zähneputzen
Außerdem sollten Sie ein zu kräftiges oder zu langes Bürsten der Zähne bei der Zahnpflege vermeiden, da dies zu einer allmählichen Abtragung führen kann. Bei zweiminütiger Zahnputzzeit wird ein Anpressdruck von 150 Gramm empfohlen. Mithilfe einer Küchenwaage können Sie überschlägig den von Ihnen beim Zähneputzen angewandten Druck auf einen Zahn überprüfen. Ein kräftigeres oder zwei Minuten übersteigendes Zähneputzen verbessert das Zahnputzergebnis nicht, kann aber zu einer Schädigung beitragen.

Zahncreme Biorepair

Biorepair Zahncreme repariert mikroskopisch kleine Defekte in der Oberfläche, mit 20 % künstlichem Zahnschmelz, so der Hersteller der Zahncreme. Die Biorepair-Zahncreme enthält keine Fluoride, weil die Kalziumverbindung Hydroxylapatit mit Fluorid zu Kalziumfluorid reagiert. Das Fluorid würde dabei inaktiv werden und seine Wirkung als Kariesschutz verlieren. Daher macht es keinen Sinn, die Biorepair Zahncreme mit Fluorid anzureichern. Das hat einen entscheidenden Nachteil: Die Biorepair-Zahncreme verzichtet auf wirksamen Kariesschutz durch Fluoride. Somit ist Biorepair im Hinblick auf eine Kariesprophylaxe, nicht geeignet

Zahncreme Proschmelz

ProSchmelz hat, nach eigener Aussage, eine einzigartige optimierte Fluoridformulierung, die bei Zahnschmelzabbau für eine bessere Fluoridaufnahme und somit für einen Schutz sorgt. Die Sensodyne ProSchmelz STRONG & White soll neben einem Zahnschmelzschutz vor oberflächlichen Zahnverfärbungen schützen und somit für weißere Zähne sorgen.

Nahrungsmittel, die einen Zahnschmelzabbau verursachen

Obst enthält viel Säure, die den Schmelz angreiftZahlreiche säurehaltige Lebensmittel sind wegen Säure bedingtem Zahnschmelzabbau die größten Gegner. Zu den säurehaltigen Lebensmitteln zählt Obst genauso, wie Schokolade und die zahlreichen Obstsäfte. Säuren, die den Zahnschmelz durch Zahnerosion gefährden, lauern überall. Cola ist einem pH-Wert von 0,4 sehr sauer. Alkohol an sich schadet den Zähnen eher indirekt, indem bei übermäßigem Konsum eine Mangelversorgung an Vitaminen und Mineralstoffen vorhanden ist. Grundsätzlich ist eine sorgfältige Mundpflege ungefähr 15 Minuten nach dem Verzehr säurehaltiger Nahrungsmittel und die Verwendung schützender Zahnpasten wie Elmex Gelee die beste Vorbeugung.

Häufige Fragen und Antworten

Wenn Zähne brechen: Was kann der Zahnarzt tun?
Wichtig ist in dieser Situation, dass Sie möglichst rasch (innerhalb von 24 Stunden) Ihren Zahnarzt oder einen Zahnnotdienst aufsuchen. Falls Sie das abgebrochene Stück noch finden, dann legen Sie es sofort in ein Glas Milch, eine Kochsalzlösung oder notfalls auch unter die Zunge und nehmen es mit.
Kann der Zahnschmelz des Zahns wieder hergestellt werden?
Der Zahnschmelz kann jedoch nicht nachwachsen, da er kein lebendiges Gewebe ist. Er regeneriert sich nicht auf natürliche Weise und kann nicht künstlich aufgebaut werden. Wenn die Schmelzerosion sich noch im Anfangsstadium befindet und die Zähne erst leicht geschädigt sind, kann der Zahnarzt die Oberfläche versiegeln.
Kann der Zahnarzt den Zahnschmelz wiederaufbauen?
Einige Hersteller von Zahnpflegeprodukten werben damit, dass ihre Produkte den Zahnschmelz aufbauen. Allerdings ist das nicht möglich. Da Zahnschmelz weder mit Nerven noch mit Blutgefäßen durchzogen ist, kann der Körper ihn nicht regenerieren.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 07.12.2023 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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