Pulpitis

Zahnschmerzen können Anzeichen für eine Pulpitis sein

Oft werden Zahnschmerzen durch eine Pulpitis ausgelöst.Einer der häufigsten Gründe für Zahnschmerzen ist die Pulpitis. Diese Entzündung der Pulpa(Zahnnerv) verursacht meist starke Schmerzen. Die Schmerzattacken der Pulpitis Dentium können so stark sein, dass sie einen Zahnarztbesuch unumgänglich machen.

Was ist eine Pulpitis?

Pulpitis - Der Zahnmark entzündet sich. Der Grund dafür kann eine bestehende Karies und eindringende chemische oder mechanische Reize sein.Die Pulpitis wird auch als Zahnmarkentzündung bezeichnet. Bei dieser dentalen Erkrankung entzündet sich die Pulpa des Zahns, was schubweise Schmerzepisoden oder auch andauernden Schmerz am Zahnnerv auslösen kann. Diese Beschwerden sind im Vergleich zum Schmerz durch Karies viel intensiver. Anfangs entstehen noch Schmerzpausen, die sich aber immer mehr verkürzen. In vielen Fällen strahlen die Schmerzen irgendwann in den Kiefer aus, was eine Lokalisierung erschwert. Häufig kann der Patient nur die betroffene Seite als Auslöser nennen und nicht den genauen erkrankten Zahn.

Bei der Pulpitis ist nicht nur der Zahnnerv entzündet, sondern die ganze Zahnwurzel bzw. das Zahnmark des Zahninnenraumes. Hier verlaufen neben den Nerven auch Lymph- und Blutgefäße.

Was verursacht eine Pulpitis?

Eine Wurzelentzündung kann entstehen, wenn sich eine besonders tiefe Karies im Zahn entwickelt hat. In den meisten Fällen ist dies der GrundEine Pulpitis wird durch verschiedene Ursachen ausgelöst. Dazu zählen thermische, mechanische und chemische Reize. Diese dringen durch Bakterien, Risse in der Zahnoberfläche, Karies oder auch während einer Zahnbehandlung in den Zahn ein. Zu 95 % ist Karies die Ursache einer Pulpitis. Eine Ausdehnung bis in den Kieferknochen und den Wurzelkanal ist möglich und kann Schäden bis zum völligen Zahnverlust zur Folge haben.

Bei mechanischer Einwirkung auf den Zahn, beispielsweise durch falschen Aufbiss durch Kiefer- und Zahnfehlstellungen, Stürze oder Beißen auf harte Nahrungsmittel kann das Zahnmark gestaucht werden und entzündlich reagieren. Dies löst dann die starken Zahnschmerzen aus. Toxische Chemikalien, die bei einer zahnärztlichen Behandlung wie zum Beispiel einer Wurzelbehandlung in den Zahn eindringen bzw. sich aus Zahnersatzmaterialien oder Zahnfüllungen freisetzen, können ebenfalls ursächlich sein für eine Zahnmarkentzündung.

Wie verläuft die Pulpitis?

Zieht sich die Karies bis in die Wurzelspitzen, können Bakterien oder Chemikalien eindringen und zur Entzundung führen. Ohne Behandlung kann dies zum Zahnverkust führen.

Wird bei tiefer Karies das Zahnmark gereizt durch mechanische oder chemische Einwirkung, entsteht eine Entzündung. Nun reagiert der Körper und versucht gegen die Irritation anzukämpfen. Der Blutstrom im Zahn wird erhöht und Botenstoffe werden freigesetzt, um das Immunsystem der Zellen zu aktivieren, was den empfindlichen Schmerz zur Folge hat.

Die Einnahme von Analgetika bringt in diesem Stadium der Zahnentzündung Besserung der Schmerzsymptomatik. Die Entzündung kann sich aber ohne Behandlung weiter ausdehnen und letztendlich zum Zahnverlust führen.

Wie erkennen Sie eine Pulpitis?

Anhand der Stärke Ihrer Zahnschmerzen können Sie nicht selbst feststellen, in welchem Zustand sich die Pulpa befindet. Sogar eine chronische Wurzelentzündung kann ohne Symptome bleiben. In den meisten Fällen reagiert der betreffende Zahn aber empfindlich auf kalte oder warme Speisen bzw. Getränke. Sobald der Reiz verschwindet, ist auch der Schmerz weg. Es kann aber auch zu heftigen spontanen Schmerzattacken kommen, die in alle Richtungen im Kiefer ausstrahlen.

Was genau unterscheidet sich die reversible Pulpitis von der irreversiblen?

Der Zahnarzt unterteilt anhand der Schmerzqualität in die reversible und die irreversible Pulpitis. Bei der reversiblen Erkrankung reagiert der Zahn auf heiße, süße, kalte oder saure Reize, die einen stechenden Schmerz herbeiführen, der aber in der Regel schnell wieder abklingt. Die irreversible Pulpitis geht mit anhaltenden, pulsierenden Schmerzen einher, die sich in der gesamten Mundhöhle ausbreiten. So ist ein Lokalisation des geschädigten Zahnes so gut wie unmöglich.

Wie diagnostiziert der Zahnarzt eine Pulpitis?

Eine Zahnmarkentzündung kann ununterbrochenen Zahnschmerz verursachen. Auch untypische Schmerzverläufe sind möglich. Nur bei 50 Prozent der Pulpitis-Patienten trifft der typische Schmerzverlauf zu. Nicht immer ist dort, wo der Schmerz stattfindet, auch die Ursache begründet. Der Zahnarzt diagnostiziert diese mithilfe einer Röntgenuntersuchung und einer Vitalitätsprüfung. Hierbei soll der betreffende Zahn lokalisiert werden und eine Abgrenzung zwischen Karies und Zahnmarkentzündung erfolgen. Bei der Vitalitätsprüfung stellt der Arzt die Vitalität des Zahnmarks fest, das heißt, er prüft, ob der Zahn noch lebt oder bereits abgestorben ist. Relativ häufig sind auch Abszesse an der Pulpa, wobei ein mit Eiter gefüllter Hohlraum durch eingedrungene Bakterien entsteht. Die Pulpa wehrt sich gegen diese Infektion, stirbt aber in vielen Fällen ab und der Zahn stirbt ab (Nekrose).

Wie läuft die zahnärztliche Behandlung einer Pulpitis ab?

Ist die Zahnmarkentzündung irreversibel, wird eine Wurzelbehandlung durchgeführt. So kann sich die Entzündung nicht weiter ausbreiten, da der Nerv abgetötet und der Hohlraum versiegelt ist.

Eine unbehandelte Pulpitis schreitet schnell fort und bereitet starke Schmerzen. Die Zahnmarkentzündung, die ihre Ursache durch Toxine und Bakterien hat, gefährdet den gesamten Organismus. Deshalb ist ein Zahnarztbesuch dringend ratsam und unumgänglich. Bei der reversiblen Pulpitis reicht es meist aus, eine Kariesbehandlung vorzunehmen. Das Zahnmark heilt sich dann selbst. Bei der irreversiblen Form führt der Zahnarzt neben einer Kariesbehandlung auch eine Wurzelbehandlung durch.

Das entzündliche Gewebe wird aus den Wurzelkanälen beseitigt. Anschließend erfolgt die Versiegelung der Hohlräume mit einer Wurzelfüllung. Zähne, die zu stark zerstört sind und den Zahnhalteapparat (Parodontium) angreifen, müssen entfernt werden. Durch eine anschließende Therapie mit Antibiotika kann die Infektion erfolgreich bekämpft werden.

Wie können Sie einer Pulpitis vorbeugen?

Einer Pulpitis kann durch umfassende Mundhygiene vorgebeugt werden. Kariöse Stellen, die oft Auslöser von Entzündungen sind, sollte der Zahnarzt rechtzeitig entfernen. Wenn sich erst einmal eine Infektion im Wurzelkanal festgesetzt hat, erschwert dies die Behandlung. Regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt helfen dabei, eine Pulpitis frühzeitig zu erkennen bzw. dieser durch entsprechende Maßnahmen vorzubeugen.

Seltener ist sie Folge einer offenen Zahnbehandlung oder eines verletzten Zahns. Bei Abbruch eines Zahns aufgrund eines Unfalles oder bei Freilegung der Pulpa bei einer Wurzelbehandlung ist es für infektiöse Bakterien leicht, sich im Zahninneren einzunisten. Deshalb sollten Sie offene Zahnverletzungen möglichst bald behandeln lassen, um diese mit starkem Zahnschmerz gar nicht erst entstehen zu lassen.

Häufige Fragen und Antworten

Was kann ein entzündeter Zahn auslösen?
Durch eine akute Zahnfleischentzündung oder eine chronische Parodontitis können Bakterien über die Blutgefäße bis ins Herz, die Lunge oder andere Organe gelangen. Möglich sind Entzündungen, ernst zu nehmende Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie eine Herzklappenentzündung oder sogar ein Schlaganfall.
Kann sich ein Zahnnerv wieder beruhigen?
Entzündungen des Zahnnervs können wieder abklingen, wenn die Ursache, wie z. B. ein „Kariesloch“, beseitigt wird. Je schneller das geschieht, desto höher ist die Chance, dass die Zahnnerventzündung ohne Folgeschäden ausheilt.
Was passiert, wenn man eine Wurzelentzündung nicht behandelt?
Wird die Entzündung nicht behandelt, weil die Schmerzen erträglich bleiben oder sogar wieder abklingen (Zahnnerv stirbt ab), dann können sich eitrige Abszesse an der Wurzelspitze bilden („dicke Backe“). In diesem Fall ist die Entfernung des Zahns oder eine Wurzelkanalbehandlung nicht mehr vermeidbar.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 21.11.2023 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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