DentinÂ
Dentin - auch bezeichnet als Zahnbein
Zahnschmelz ist vielen bekannt, das Zahnbein(Dentin) hingegen kennen dem Namen nach nur wenige - dabei bestehen Zähne zu einem großen Teil daraus. Dementsprechend wichtig sind Schutz und Gesunderhaltung des Zahnbeins. Doch worum handelt es sich hierbei?
Was ist Dentin?
Das Zahnbein wird auch als Dentin bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein organisches Material, das besonders beständig und ähnlich der Knochensubstanz beschaffen ist. bei der Zahnbildung produziertes Dentin umschließt das Zahnbein. Hauptsächlich zusammengesetzt ist das Dentin aus Calcium, Phosphat und Kollagen. Es finden sich jedoch auch andere anorganische und organische Stoffe sowie Wasser darin.
An der Zahnkrone, also im sichtbaren Bereich des Zahnes, ist das Dentin von Zahnschmelz nach außen abgeschlossen. Im Bereich der Zahnwurzel von Wurzelzement. Im Inneren des Zahnes schützt das Dentin das Zahnmark, welches wiederum Blut- und Lymphgefäße, Nerven und Bindegewebe enthält.
Im Dentin finden sich Dentinkanälchen über die Reize - wie Druck und Temperatur - zu den Zahnnerven weitergeleitet werden.
Was ist die Pulpa?
Als Pulpa (lat. „Fleisch“) bezeichnet in der Medizin eine weiche Masse: Die Zahnpulpa oder auch Zahnmark liegt im Inneren des Zahnes und ist durch das Dentin geschützt. Die Pulpa beinhaltet die sensiblen Zahnnerven.
- Schmerz sensible Zähne können Anzeichen für eine entzündete Pulpa sein
Besonderheiten und Einteilung des Dentins
Anders als der Zahnschmelz, kann lebenslang neues Zahnbein gebildet werden. Möglich ist das nur an den Übergängen zum durchbluteten Zahnmark.
Die Einteilung des Dentins erfolgt nach dem Zeitpunkt der Bildung. Während der Zahnentstehung wird Primär-Dentin produziert. Das gleichmäßig und lebenslang nachgebildete Zahnbein wird als sekundäres Dentin bezeichnet.
Da dieses zunehmend die Pulpenhöhlen der Zähne beengt, nimmt die Empfindlichkeit der Zahnnerven ab. Kommt es zu Schäden, beispielsweise durch Bruxismus, Parodontose oder Karies, wird zudem in den betreffenden Bereichen das tertiäre Zahnbein gebildet. Dieses soll das Zahnmark gezielt schützen.
Welche Bedeutung hat Dentin in der Zahnmedizin?
Da der Zahn hauptsächlich aus Dentin besteht, müssen vor allem bei Karies-Behandlungen in dieser Substanz erfolgen. Ziel hierbei ist es, alle befallenen Bereiche zu entfernen, dabei aber zugleich die gesunde Dentin-Substanz so weit wie möglich zu erhalten. Die Dentin-Wunde wird im Anschluss mit einem geeigneten, Dentin-adhäsiven Füllstoff geschlossen. Zu diesem Zweck stehen mittlerweile biokompatible 'künstliche Dentine' zur Verfügung.
Was sind Odontoblasten?
Die Odontoblasten liegen an der inneren Dentinoberfläche, also nahe der Pulpa und sind nach ihrer Differenzierung nicht mehr teilungsfähig. Odontoblasten sind aber zeitlebens zur Sekundärdentinbildung und Tertiärdentinbildung befähigt.
- Tomes'schen Fasern sind der Zellfortsatz der Odontoblasten, die das wichtige Dentin bilden
Wie finde ich heraus, ob Dentin frei liegt?
Ob Dentin frei liegt, ist ohne zahnärztliche Untersuchung oft nicht eindeutig feststellbar. Anzeichen sind:
- Schmerzempfindlichkeit
- Empfindliche Zähne
- Zahnfleischrückgang
- Punktuelle Verfärbungen
Auch bei herausgefallenen oder abgebrochenen Füllungen sollte schnellstmöglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Pochende Schmerzen weisen bereits auf eine Entzündung des Zahnmarks hin, die umgehend therapiert werden muss. Gleiches gilt, wenn das Zahnfleisch zurückweicht und das Dentin sichtbar wird.
Welche Probleme können mit Dentin auftreten?
Dentin ist zwar der Knochensubstanz des menschlichen Körpers sehr ähnlich, dennoch ist es weicher als der Zahnschmelz. Kommt es zu Schäden am Zahnschmelz - sei es durch Zähneknirschen oder Karies - können sich Bakterien also vergleichsweise schnell im weicheren Zahnbein ausbreiten. Umso wichtiger sind oral hygienische Reinigung und Pflege, regelmäßige Kontrollen durch den Zahnarzt und umgehende Behandlungen bei auftretenden Problemen.
Wie kann beschädigtes Dentin behandelt werden?
Handelt es sich bei der Schädigung des Dentins um eine mechanische, kann das Problem nach entsprechender Aufbereitung durch spezielle Lacke und Füllungen behoben werden. Das Zahnbein wird so wieder nach außen versiegelt und auf diese Weise geschützt. Anders verhält es sich, wenn die Schädigung auf Karies zurückzuführen ist. Hier muss zunächst die von Bakterien befallene Substanz entfernt werden oder es wird bei stark fortgeschrittener Schädigung eine Wurzelbehandlung und eine Therapie der Entzündung nötig, bevor der Einsatz einer Füllung möglich ist.
Im Falle von freiliegenden Zahnhälsen durch Parodontose sind mehrere Behandlungsschritte vonnöten. Dazu gehört die Entfernung von Plaque und Bakterien an und unter dem Zahnfleischrand. Antibiotische Spülungen, spezielle Gele, Lacke und Zahnhalsfüllungen oder gar eine Zahnfleischplastik können empfehlenswert sein.
Wie kann man Problemen präventiv mit Dentin vorbeugen?
Die wichtigste Prävention oral auftretender Probleme ist die richtige Pflege. Regelmäßiges und richtiges Zähneputzen, Prophylaxe beim Zahnarzt und regelmäßige Untersuchungen vermeiden zum einen Schaden, zum anderen helfen sie diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Je früher eine solche Therapie erfolgt, desto höher sind die Erfolgschancen und umso sanfter gestaltet sich der Eingriff. Bei Schmerzen, anhaltenden Entzündungen oder sonstigen Problemen ist ein umgehendes Aufsuchen des Zahnarztes absolut angeraten.
Häufige Fragen und Antworten
- Woraus besteht Dentin?
- Das Dentin besteht aus einem dichten Geflecht von Kollagenfasern, in das Kalziumsalze in Form von Hydroxylapatit eingelagert sind. Der Grad der Mineralisation des Dentins ist hoch und beträgt rund 70 %. Im Gegensatz zum Zahnschmelz ist Dentin ein lebendes Gewebe.
- Welche Zellen bilden Dentin?
- Die dentinbildenden Zellen werden Odontoblasten genannt. Die Odontoblastenkörper liegen in der Pulpa und stehen mit freien Nervenendigungen in Kontakt.
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