Speichelstein(Sialolith)
Speichelstein (med. Sialolith) - Ursachen, Diagnose, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Der sogenannte Speichelstein gehört zu den eher seltenen und damit auch kaum bekannten Erkrankungen im Mundraum. Oft werden Speichelsteine erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Eine Behandlung ist dabei nicht mit allzu großen Beschwerden verbunden, kann durch einen kleinen Schnitt erfolgen und Folgeschäden verhindern.
Was sind Speichelsteine?
Er wird in der Medizin meist als Sialolith bezeichnet und weist in einigen Punkten, wie etwa in der Entstehung und auch bezüglich der Symptomatik tatsächlich Ähnlichkeiten mit dem geläufigeren Nieren- oder Gallenstein auf.
In diesem Fall jedoch sind die Speicheldrüsen betroffen. Durch eine vermehrte Ansammlung von festen Speichelteilen kann sich ein bis zu 2 mm großer Speichelstein an den Unterkiefer-, Unterzungen- oder Ohrspeicheldrüse( Glandula Parotis) bilden. Dieser blockiert schließlich die Ausführungsgänge der Speicheldrüse und damit den Speichelfluss, was unbehandelt zu einer Vielzahl von ernsthaften Problemen und Krankheiten im Mundraum führen kann.
Bei rund 5000Patienten wird jedes Jahr ein Stein(med. Sialolith) oder mehrere Speichelsteine diagnostiziert - in den meisten Fällen im Bereich der Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis). Durch einfaches Röntgen und gegebenenfalls einer CT oder MRT kann der behandelnde Zahnarzt den Stein leicht entdecken und eine entsprechende Behandlung wie die medizinische oder operative Entfernung einleiten.
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Wie entstehen Speichelsteine?
Gerät die Speichelproduktion aus dem Gleichgewicht, entstehen winzig kleine Ablagerungen, aus denen sich ein kalkhaltiger Speichelstein, auch Sialolith genannt, ausbildet. Ursachen dafür können in einer falschen Ernährung, zu wenig Wasserzufuhr, unzureichender Mundhygiene, Nebenwirkungen von Medikamenten, oder einer Sialadenitis (Entzündung der Speicheldrüse) liegen. Sialolithe, die kleinen Steine, messen im Durchschnitt wenige Millimeter, können aber im Extremfall einen Durchmesser von 1,5-2 cm betragen.
Was sind die Ursachen und Risikofaktoren von Speichelsteinen?
Zwar ist er verglichen mit anderen Krankheiten im oralen Bereich eher selten, doch die Risiken, die sich daraus ergeben, umso höher.
Verursacht wird ein Sialolith fast immer durch eine zu dickflüssige Konsistenz des Speichels. Häufig bestehen Sie aus Calciumphosphat oder Calciumhydrogencarbonat. Einige Medikamente können verantwortlich sein, dass sich die Zusammensetzung des Speichels begünstigend ändert. Kann dieser Auslöser ausgeschlossen werden, wird dem Körper eventuell nicht genug Flüssigkeit zugeführt. Wer genug trinkt, kann das Risiko für die Bildung eines Sialolithen somit deutlich senken.
Wo sitzen Speichelsteine?
Sie können in allen Drüsen des Mundes vorkommen, treten aber vermehrt in der Unterkieferspeicheldrüse auf. Aber warum ist diese Drüse so anfällig für Speichelsteine? Unterhalb der Zunge staut sich der Speichel, was bei der Ohrspeicheldrüse und der Unterzungenspeicheldrüse nicht der Fall ist.
Was sind die Symptome von Speichelsteinen?
Die Anzeichen können je nach Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich ausfallen. Entscheidend ist in der Regel, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. So lässt sich ein Sialolith im Anfangsstadium nur aufwendig durch CT oder MRT entdecken, denn Beschwerden treten hier bis jetzt nicht auf. Ab einer gewissen Größe aber löst sich der Stein aus der Drüse und wandert langsam durch den Speicheldrüsengang.
Dieser Vorgang ist fast immer mit größeren Schmerzen im Hals verbunden und alarmiert den Betroffenen. Der produzierte Speichel kann aufgrund der nun vorherrschenden Verstopfung nicht mehr oder nur teilweise abfließen. Ein Stau des Speichels entsteht, wodurch sich in den meisten Fällen eine schmerzhafte Schwellung bildet. Dieser Speichelstau verursacht oft starke Schmerzen. Außerdem kann der Speichel seine reinigende Funktion nicht mehr uneingeschränkt ausüben.
Dies hat nicht selten die Folge, dass Krankheitserreger in den Speicheldrüsengang gelangen und eine Speicheldrüsenentzündung verursachen, die sich überwiegend am Ausgang der Speicheldrüse bemerkbar macht. Die Schmerzen können dabei über die gesamte Gesichtshälfte ausstrahlen.
Ein weiteres Indiz ist eine auffällig erhöhte Mundtrockenheit, da die Schleimhäute nun nicht mehr ausreichend mit Speichel versorgt werden können. Bleibt ein Sialolith für längere Zeit unentdeckt bzw. wird nicht behandelt, kann sich die Speicheldrüsenentzündung ausweiten bis zur Ohrspeicheldrüsenentzündung und sogar ein Abszess an der betroffenen Speicheldrüse bilden.
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Speichelstein - Was tun?
Gelingt es Ihnen nicht, den Stein selbst zu entfernen und die Schmerzen werden zu stark, ist ein Gang zum Arzt erforderlich. Nicht immer ist ein invasiver Eingriff vonnöten. Neben der Verschreibung von speichelanregenden Medikamenten kann ein großer Stein mit einer extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie beseitigt werden.
Dabei wirken hochfrequente Wellen ein, die den Stein zertrümmern und einen natürlichen Abtransport ermöglichen. Helfen diese Maßnahmen nicht, werden Speichelsteine in einem ambulanten Eingriff chirurgisch durch eine Gangschlitzung entfernt.
Wie kann ein Speichelstein entfernt werden?
Wer bereits an einer Erkrankung leidet, sollte sich schnellstmöglich in Behandlung begeben. Der Aufenthalt einer Klinik ist nicht erforderlich. Die extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL) ermöglicht die Zertrümmerung ohne OP. Je nach Krankheitsverlauf und -stadium kann der Zahnarzt genau bestimmen, welche Therapie sich als sinnvoll herausstellt. Hat sich ein Teil der Speicheldrüse bzw. dessen Ausgang bereits entzündet, wird in aller Regel auf Antibiotika zurückgegriffen. Diese stoppen die Infektion und helfen dabei, die Entzündung allmählich wieder zu beruhigen.
Je nach Position und Größe gibt es verschiedene Verfahren.
Ist der Sialolith noch relativ klein, kann der Arzt versuchen, durch eine leichte, professionelle Massage herausgelöst und durch den natürlichen Ausführungsgang oder gegebenenfalls durch einen kleinen Schnitt an der Unterzungendrüse abgeleitet werden. Dieses Ausdrücken verursacht keine Schmerzen, da das Ausdrücken unter örtlicher Betäubung stattfindet. Außerdem kann man ihn in vielen Fällen durch eine Erhöhung des Speichelflusses durch Ausführungsgang einfach heraus schwemmen. Dazu trinkt der Patient möglichst viel Wasser und Zitronensaft, die diesen Vorgang erleichtern.
Bei größeren oder schwer erreichbaren Speichelsteinen müssen kleinere chirurgische Eingriffe erfolgen, um den Sialolithen zu beseitigen. Bei modernen Behandlungsmethoden geschieht das mithilfe eines Lasers, der den Stein gezielt zerstören kann. Falls nötig, kann auch eine Endoskopie des Drüsengangs oder der Mundhöhle erfolgen.
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Hausmittel gegen Speichelsteine
So haben Betroffene unter anderem die Möglichkeit, den Speichelfluss anzuregen, indem sie saure Bonbons lutschen oder saure Getränke trinken. Eine ähnliche Wirkung hat Kaugummikauen. Letzteres unterstützt gleichzeitig die Mundhygiene und hilft, einer Speicheldrüsenentzündung vorzubeugen.
Speichelstein selbst entfernen
Handelt es sich um Steinchen, stehen die Chancen gut, dass Sie sie selbst entfernen können. Kaugummikauen oder der Konsum von sauren Bonbons und Getränken regen den Speichelfluss an und aktivieren die betroffenen Drüsen.
Auch empfiehlt es sich, den betroffenen Bereich vorsichtig mit dem Finger zu massieren und die Steine durch die Öffnung der Speicheldrüse herauszudrücken. Unterstützend sollten Sie viel Flüssigkeit trinken, und Sport treiben, um den Speichel flüssig zu halten und Sialadenitis vorzubeugen.
Wie kann man Speichelsteine vorbeugen?
Die effektivste Maßnahme zur Vorbeugung ist die Gewährleistung eines ausreichenden Speichelflusses. Dafür sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, da der Wasserhaushalt maßgeblich für die Konsistenz des Speichels verantwortlich ist. Wird der Speichelfluss durch ein Medikament reduziert, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und eine Beratung erfolgen. Unter Umständen ist ein anderes Medikament ohne diese Nebenwirkung erhältlich.
Welche Folgebeschwerden sind für Speichelsteine typisch?
Wird ein Sialolith nicht entfernt, können Entzündungen an den Speicheldrüsen auftreten, die zum Teil große Schmerzen verursachen. Die resultierende Mundtrockenheit kann aber auch diverse andere Folgeerkrankungen nach sich ziehen, da der Speichel eine wichtige Schutz- und Reinigungsfunktion im gesamten Mundraum übernimmt. Parodontose und Zahnfleischentzündungen können infolge einer Sialolitherkrankung deshalb auch an jeder anderen Stelle des Mundraumes entstehen.
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