Xerostomie(Mundtrockenheit)
Diagnostik, Therapie und Behandlung gegen den trockenen Mund(med. Oligostomie)
Von Zeit zu Zeit hat jeder mal einen trockenen Mund, vor allem bei Aufregung, Nervosität oder unter Stress. Wird die Mundtrockenheit jedoch zum Dauerzustand, ist das nicht nur sehr unangenehm, es führt unter Umständen auch zu ernsteren gesundheitlichen Problemen. Wird zu wenig Speichel produziert, kann dies zu Zahnproblemen wie Entzündungen und Mundgeruch führen. In einigen Fällen ist ein trockener Mund auch ein Ausdruck einer schwerwiegenden zugrunde liegenden Krankheit, der Xerostomie.
Was ist Xerostomie (Mundtrockenheit)?
Xerostomie ist der medizinische Ausdruck für die Mundtrockenheit. Bei dieser Bezeichnung handelt es sich um ein Kunstwort, das den griechischen Begriffen für xeros "ausgedörrt, trocken" und stoma für "Mund" entstammt. Die Trockenheit der Mundhöhle kann verschiedene Ursachen haben und ist durch zahlreiche Symptome gekennzeichnet. Häufig führt sie bei den Betroffenen zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität, insbesondere für jene, die an Mundtrockenheit leiden. Vor allem aus zahnärztlicher Sicht ist sie ein Problem, da sich durch den Mangel an Speichel vermehrt Zahnbelag(Plaque) bildet, der wiederum Zahnkrankheiten hervorruft.
Was sind die Ursachen der Erkrankung Mundtrockenheit durch eine Hyposalivation?
Als Hyposalivation (auch Oligosialie) bezeichnet man in der Medizin einen zu geringen Speichelfluss der Speicheldrüsen, der zu Mundtrockenheit führen kann. Für einen trockenen Mund gibt es vielfältige Gründe, darunter mögliche Ursachen wie Diabetes Mellitus oder eine gestörte Speichelbildung. Nebenwirkungen von Medikamenten, insbesondere von Psychopharmaka, können einer davon sein. Bisher sind mehr als 500 Arzneimittel bekannt, die eine Mundtrockenheit verursachen können. Dies betrifft vornehmlich Antihistaminika, Antiallergika und Präparate zur Behandlung von Parkinson, aber auch Sedativa, Hypnotika, Zytostatika und ACE-Hemmer.Krankheiten, die sich auf die Tätigkeit der Speicheldrüsen auswirken, gehören ebenfalls zu den Auslösern der Erkrankung. Hierzu zählen unter anderem Diabetes, das Sjögren-Syndrom und HIV bzw. AIDS. Wird der Kopf- oder Nackenbereich im Rahmen einer Therapie gegen Krebs im Mund mit radioaktiver Strahlung behandelt, können die Speicheldrüsen Schaden nehmen. In der Regel ist der Verlust des Speichels nach einer Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich dauerhaft und lässt sich nicht wieder rückgängig machen. Nur vorübergehend ist hingegen häufig die aus einer Chemotherapie resultierende Mundtrockenheit, die durch ausreichendes Wassertrinken und kleine Schlucke gemildert werden kann.
Oft entsteht er auch durch Flüssigkeitsmangel. Dieser kann Folge einer zu geringen Trinkmenge sein, aber auch durch hohe Flüssigkeitsverluste bei Fieber, Durchfall, Erbrechen oder starkem Schwitzen hervorgerufen werden. Weitere Ursachen sind Schnarchen, Depressionen, emotionaler Stress, Rauchen und bei Frauen, die Hormonveränderungen in den Wechseljahren, die ebenfalls zu Mundtrockenheit führen können.
Geringer Speichelfluss als Begleiterscheinung bei Operationen und Strahlentherapie
Eine trockene Mundschleimhaut kann auch mechanische Ursachen haben, nämlich dann, wenn Operationen im Kopfbereich notwendig werden. Manchmal wird die Funktionsfähigkeit der Speicheldrüsen dabei beeinträchtigt. Je nach Umfang und Art der Behandlung kann eine solche Mundtrockenheit länger bestehen oder chronisch werden.
Auch in diesem Fall sollte eine begleitende Behandlung durch den Zahnarzt erfolgen, wobei die Einnahme von Pilocarpin zur Anregung der Speichelproduktion beitragen kann. Dies gilt auch bei Patienten, die sich einer Strahlentherapie unterziehen mussten. Gerade im Bereich des Kopfes treten hier häufig Nebenwirkungen durch die Mundschleimhaut auf, wie durch Bestrahlung induzierte Xerostomie. Entzündungen und eine ausgeprägte Trockenheit im Mundraum sind hier keine Ausnahme.
Wichtig ist es aber auch in diesen Fällen, für eine ausreichende Mundhygiene zu sorgen. Denn das Auftreten von zusätzlichen Erkrankungen wird sonst deutlich wahrscheinlicher. Da die Nachwirkungen der Strahlentherapie insgesamt über längere Zeit bestehen, ist eine umfassende und lückenlose Nachsorge in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Ärzten (insbesondere auch des Zahnarztes) zu gewährleisten.
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Medikamente verursachen bei Patienten Mundtrockenheit
Ein trockener Mund kann in vielen Fällen durch Nebenwirkungen bestimmter Medikamente erklärt werden. Wer darauf achtet, stellt fest, dass sie zu den häufigsten Begleiterscheinungen gehört. Das ist in der Regel nicht dramatisch und wird nach Absetzen der Medikamente besser. Ist dies jedoch nicht der Fall oder müssen die Arzneimittel über längere Zeit angewendet werden, kann der Zahnarzt beratend zur Seite stehen, um die Mundtrockenheit zu vermindern oder zu beheben.
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Was sind die Zeichen und Symptome für eine Mundtrockenheit?
Xerostomie äußert sich durch ein klebriges, trockenes Gefühl im Mund, Schluckbeschwerden und ein brennendes Gefühl auf der Zunge. Ein trockener Rachen, aufgesprungene Lippen, ein verminderter Geschmackssinn und Probleme beim Sprechen zählen ebenfalls zu den Symptomen der Erkrankung, die Mundtrockenheit. Oft klagen die Betroffenen auch über einen metallischen Geschmack im Mund und Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen. Weitere Krankheitszeichen sind unangenehmer Mundgeruch und Soor. Da durch den fehlenden Speichel eine wichtige Schutzwirkung für die Zähne und die Mundschleimhaut entfällt, verursacht ein dauerhaft trockener Mund außerdem Karies, Zahnfleischbluten und Parodontose.
Wie erfolgt eine Diagnose?
Grundlage für die Diagnosestellung ist eine ausführliche Anamnese, die auch die Zahnpflege der Patienten mit Mundtrockenheit berücksichtigt und mögliche Behandlungsoptionen wie Eiswürfel oder Speichelersatzprodukte einbezieht. Bei der Diagnostik werden etwaige Grunderkrankungen, Behandlungen und Medikamente abgefragt, um die auslösenden Faktoren zu identifizieren und die Mundtrockenheit zu lindern.
Neben dem klinischen Befund stehen jedoch noch weitere Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mithilfe der Sialometrie ist die Speichelmenge feststellbar. Hierzu kaut der Patient zunächst ein Stückchen Paraffin, um die Speichelproduktion anzuregen. Anschließend wird der Speichel in einen Messbehälter entleert. Der Normalwert liegt bei etwa 3,5 Millilitern pro Stunde. Ab einer Menge von weniger als 0,5 Millilitern gilt die Mundtrockenheit als nachgewiesen.
Weitere Untersuchungsmethoden sind die MRT-Sialografie und die Funktionssialoszintigrafie, die nähere Einblicke in den Aktivitätszustand und die Funktion der Speicheldrüsen ermöglichen, um eine Dehydratation zu vermeiden. Ferner ist die Mundtrockenheit auch per Blickdiagnose an der veränderten Textur und der blasseren Farbe von Mundschleimhaut und Zahnfleisch zu erkennen.
Vorbeugung und Behandlung - Wie kann ich Xerostomie (Mundtrockenheit) vorbeugen?
Sofern sie nicht durch unvermeidbare Auslöser im Kopf-Hals-Bereich hervorgerufen wird, können schon kleinste Umstellungen der Lebensgewohnheiten vor den unangenehmen Begleiterscheinungen und den Folgen schützen. Hilfreich ist insbesondere ein weitgehender Verzicht auf schwarzen Tee, Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke. Auch Tabak und Alkohol trocknen den Mund unnötig aus und verstärken die Trockenheit.
Symptome lindern - Behandlung von Mundtrockenheit - Was kann man tun, wenn sich bereits eine Xerostomie entwickelt hat?
Er lässt sich nur dann erfolgreich behandeln und somit die Beschwerden lindern, wenn die Ursachen, wie zum Beispiel Mundatmung oder Diabetes mellitus, abgestellt werden. Sind Medikamente die Auslöser, wie zum Beispiel Psychopharmaka, trägt oft schon eine Änderung der Medikation zur Linderung oder gar vollständigen Beseitigung der Symptome bei. Arbeiten die Speicheldrüsen nicht mehr richtig, produzieren aber noch Speichel, kann der Arzt möglicherweise ein Mittel verschreiben, das die Funktion der Speicheldrüsen unterstützt.
Speichel anregen gegen Mundtrockenheit
In leichten Fällen genügt es häufig bereits, zuckerfreie Kaugummis zu kauen oder harte, zuckerfreie Bonbons zu lutschen, um die Speichelsekretion anzuregen und die Mundtrockenheit zu erleichtern. Reicht dies nicht aus, können Sprays mit einem Speichelersatzmittel helfen. Besserungen versprechen auch Mundspülungen, Mundsprays und Mundgels mit Enzymen wie Lactoferrin und Inhaltsstoffen, welche die Mundhöhle feucht halten.
Homöopathische Mittel gegen Speichelmangel
Im Bereich der Homöopathie gibt es ebenfalls einige Mittel zur Behandlung. Kamille und Salbei erhöhen unter anderem die Mundfeuchtigkeit und sorgen zugleich für ein frisches Mundgefühl. Um Reizungen und Entzündungen vorzubeugen, eignen sich Abkochungen aus Eibischwurzel. Auch das Kauen von aromatischen Gewürzen wie Fenchelsamen kann den Speichelfluss anregen und die Mundgesundheit unterstützen.
Prophylaxe gegen Mundtrockenheit
Wesentlicher Teil der Behandlung ist außerdem eine umfassende Beratung zum Thema Mundhygiene, da die Zähne und das Zahnfleisch durch die Trockenheit im Mund in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei bestehender Xerostomie ist eine erweiterte Kariesprophylaxe beim Zahnarzt erforderlich. Lassen Sie sich hier ausführlich von uns beraten, um vermehrte Entwicklung von Karies zu vermeiden.
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