Komposit
Ist Komposit das ideale an Füllstoffen für unsere Zähne ?
Sie möchten eine Amalgamfüllung oder ein Provisorium aus Zahnzement vermeiden? Dann sind Sie nicht alleine.
Das klassische Zahnfüllungsmaterial für Kavitäten verliert heute im Front- und Seitenzahngebiet immer mehr an Bedeutung. An Füllstoffen für die Zähne steht zahnfarbenes Material Komposit (engl. Composite) zur Verfügung, ein Kunststoffmaterial, das heute im Bereich der Vorderzähne standardmäßig für Zahnfüllungen verarbeitet wird.
Im Seitenzahnbereich werden Komposite dank fortgeschrittener Technik auf dem Gebiet der Haftvermittlung zwischen Zahn und Komposit-Füllung mit sehr guten Ergebnissen eingesetzt. Der Komposit Kunststoff dient in der modernen Zahnmedizin als "Kleber" zur Befestigung von Keramikinlays, Zahnkronen und Wurzelstiften.
Was ist Komposit?
Kompomer ist ein Material, welche für Zahnfüllungen in Hohlräumen (Kavitäten) verwendet wird. Komposit hat als Basis, einen zunächst flüssigen Acrylkunststoff, der mit je nach Einsatzgebiet unterschiedlich großen, feinen bis mikroskopischen Keramik-, Glas- oder Quarz Partikeln vermischt wird.
Eine moderne Kompositfüllungen ist Licht härtend: Der Kunststoffanteil wird unter blauem Licht fest. Die Lichtwellen bewirken, dass sich die Moleküle der flüssigen Basis zu langen Ketten organisieren. Nach Entfernung der Karies und Schaffung einer retentiven Zahnkavität wird das plastisch formbare Komposit schichtweise vom Zahnarzt eingeklebt.
UV-Licht und Komposit
Durch das Bestrahlen der Kompomere mit dem UV-Licht einer Polymerisationslampe wird der Prozess der internen Verklebung (Polimerisation) gestartet. Die Lichtenergie mit einer bestimmten Wellenlänge im Bereich des sichtbar blauen Lichts aktiviert einen Starter im Komposit.
Dieser setzt gemeinsam mit einem Beschleuniger die chemische Verkettung des Kunststoffes in Verbindung, sodass das Monomer in der organischen Phase in ein Polymer überführt wird. Der sogenannte Starter oder Initiator bildet die erforderlichen Radikale, welche zur chemischen Verbindung und Aushärtung von Komposit führen.
Licht härtendes Komposit und chemisches Komposit
Der Vorteil des Licht härtenden Komposit gegenüber chemischen Komposit ist der höhere Polymerisationsgrad. Auch sind Licht härtende Komposites stabiler gegen Abrasion oder Verfärbung im Mund. Ein Vorteil ist die bessere Farbstabilität und die insgesamt besseren ästhetischen Ergebnisse. Diese Füllungstechnik erfordert deutlich mehr Zeit- und Materialaufwand als das Legen einer Amalgamfüllung.
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Komposit Füllungen und Restaurationen
Kunststofffüllungen eignen sich nicht für alle Restaurationen. Ist der Defekt ausgedehnt und reicht der Schaden bis unter die Zahnfleischebene, ist das Legen einer Kunststofffüllung schwieriger. Hier müssen Sie und Ihr Zahnarzt über Alternativen nachdenken (etwa Inlays).
Die fertig ausgehärtete Füllung wird durch Abschleifen in Form gebracht und poliert. Beim Festwerden zieht sich der Zahnfüllstoff zusammen, wodurch kleine Spalten zwischen Füllung und Zahn entstehen. Da diese Spalten ein Karies-Risiko darstellen, sollten sie durch schichtweisen Aufbau der Füllung bei Restaurationen minimiert werden.
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Zahnverschönerungen dank Komposit Füllung?
Die Adhäsivtechnik der Zahnverschönerung mit Komposit eignet sich für jede fehlerhafte Zahnform oder auch Zahnoberfläche, da auf das Beschleifen der natürlichen Zahnhartsubstanz wie bei einem Veneer oder eine Zahnkrone verzichtet werden kann. Die Adhäsivtechnik mit Komposite auf den Zahn ermöglicht:
- das Schließen von Zahnlücken im Frontzahnbereich (Diastema),
- die Umgestaltung schief stehender oder fehlgebildeter Frontzähne (Zapfenzähne),
- das Verschönern von unregelmäßigen Zahnhartsubstanzdefekten
- Abdeckung von Karies freien, verfärbten Kunststofffüllungen im Frontzahnbereich
- Abdeckung von freiliegenden Zahnhälsen bei Zahnfleischrückgang
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Wie haftet eine Komposit Füllung am Zahn?
Dafür, dass die Komposit Füllung am Zahn haften bleibt, sorgt die Adhäsivtechnik. Vor dem Einbringen der Füllung wird das Dentin mit Phosphorsäure aufgeraut und durch Aufbringen einer reinen fließfähigen Kunststoffschicht präpariert. Ähnlich wird der Zahn auch auf das "Einkleben" eines Inlays, Veneers oder das Aufsetzen einer Krone vorbereitet.
Absolute Trockenheit bei der Verarbeitung des Kompositmaterials erhöht die Haltbarkeit der Füllung. Watte Röllchen saugen den Speichel auf, noch besser ist das Aufspannen einer Gummimembran (Kofferdamm) rund um den zu versorgenden Zahn. Nach Abschluss werden mit einem Polierer die Oberflächen geglättet.
Vorteile einer Füllung aus Komposite
Kunststofffüllungen sind gegenüber Amalgamfüllungen "unsichtbar". Komposite stehen in verschiedenen zahnfarbenen Schattierungen zur Verfügung und bleiben unauffällig. Ferner sind Füllungen aus Komposit kostengünstiger als Inlays und mit vergleichsweise geringem Aufwand einzubringen.
Kunststofffüllungen der Vorderzähne werden von den gesetzlichen Kassen finanziert. Bei einer Behandlung von Löchern im Backenzahn werden ohne Zahnzusatzversicherung für eine Kompositfüllung Zuzahlungen fällig. Bei Kindern, Schwangeren und Metallallergikern machen die Kassen bei diesen Füllungsmaterialien eine Ausnahme.
Nachteile einer Komposit Füllung
Füllungen aus Komposite sind nicht immer so lange haltbar wie Amalgamfüllungen. Bei guter, trockener Verarbeitung können aber auch Kunststofffüllungen problemlos acht bis zehn Jahre halten. Obwohl sie als harmlose Alternative zu Amalgam eingeführt wurden, sind auch Kunststofffüllungen mittlerweile nicht mehr über jede Kritik erhaben. Einige der verwendeten Chemikalien (zum Beispiel Formaldehyd oder Bisphenol A) können in höheren Konzentrationen toxisch oder mutagen wirken, Allergien auslösen oder hormonähnliche Wirkung haben. Berichte über tatsächliche Schäden durch Kunststofffüllung gibt es jedoch in der medizinischen Fachliteratur nicht.
Beim Aushärten schrumpfen Komposite durch Polymerisationsschrumpfung um zwei bis vier Prozent. Durch diese Polymerisationsschrumpfung besteht die Gefahr, dass der Abschluss zum Zahn der Füllungen nicht vollkommen dicht ist (Randspaltbildung). Dies begünstigt die erneute Bildung von Randspaltkaries. Dank modernster technischer Entwicklungen von Kompositen bei der Polymerisation in der Zahntechnik lässt sich die Randspaltbildung aber minimieren. Im Seitenzahngebiet (Backenzähne) eignen sich Komposite nur bedingt, da die Kauflächen beim Kauen zu stark belastet werden können. Daher werden Komposite im Seitenzahngebiet nur in weniger belasteten Kavitäten wie dem Frontzahnbereich verwendet.
- Amalgam beim Zahnarzt: Diskussion über Amalgam in der Zahnarztpraxis
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