Gingiva - Transplantat
Mit einem Gingiva-Transplantat das Zahnfleisch nach einer Gingivitis aufbauen
Zahnfleischrückgang kann viele Gründe haben. Für Betroffene ist die fehlende sogenannte Gingiva (med. für Zahnfleisch) nicht nur ein ästhetischer Makel, sondern geht häufig mit empfindlichen Zähnen einher. Ein Gingiva-Transplantat kann das Problem lösen.
Was versteht man unter einem Gingiva-Transplantat?
Das Gingiva-Transplantat ist ein Zahnfleischtransplantat, das zum Bedecken von freiliegenden Zahnhälsen und Zahnwurzeln dient. Gingiva ist der lateinische Fachausdruck für das Zahnfleisch. Für das Transplantat wird ein dünnes Stück körpereigenes Zahnfleisch Gewebe aus dem Gaumen, einer Zahnlücke oder der Wange entnommen.
Dieses Zahnfleischstück wird zum Abdecken der freiliegenden Stelle benutzt. Mit dem Gingiva-Transplantat kann der Zahnfleischrückgang (auch Zahnfleischrezession oder Rezession genannt) wieder ausgeglichen werden. Nach dem Einheilen lässt sich das verpflanzte Gewebe in aller Regel farblich nicht mehr von benachbarten Zahnfleischbereichen unterscheiden. Ein neues, festes Zahnfleisch entsteht. Die Methode ermöglicht es eine natürliche und harmonische Ästhetik wiederherzustellen und behebt Überempfindlichkeiten der Zähne, die durch freiliegende Zahnhälse entstehen.
- Wie freiliegende Zahnhälse entstehen und was man dagegen tun kann
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Wann wird ein Implantat im Zahnfleisch notwendig?
Fehlt das schützende Zahnfleisch, schmerzen die Zähne und werden für weitere Krankheiten anfällig. Durch das Gingiva-Transplantat kann das weitere Fortschreiten der Rezession gestoppt und ein natürliches, ästhetisches Gesamtbild wiederhergestellt werden.
Eine Zahnfleischtransplantation kann auch beim Zahnimplantat in einen zahnlosen Kieferknochen sinnvoll sein, um eine bessere Verankerung und Optik des Zahnersatzes zu erhalten.
Welche Ursachen führen zum Rückgang der Gingiva (Zahnfleisch)?
Das Zurückweichen des Zahnfleischs kann unterschiedliche Gründe haben. In seltenen Fällen ist das Lippenbändchen zu straff angesetzt und übt einen Zug auf das Zahnfleisch aus. Viel häufiger lässt sich die Gingiva-Rezession jedoch auf mangelnde Mundhygiene oder eine falsche Putztechnik zurückführen.
Denn zu festes Schrubben schädigt Zahnschmelz und Zahnfleisch. Aber auch eine Zahnfleischentzündung, die sogenannte Gingivitis, kann den Zahnfleischrückgang auslösen. Hier lassen sich mehrere Formen unterscheiden, die in bestimmten Lebensabschnitten vorkommen. Dazu zählen die Gingiva desquamativa (betrifft Frauen in den Wechseljahren) und die Gingiva gravidarum (betrifft Schwangere). Auch eine unbehandelte Parodontose (Zahnbettentzündung) führt zu einer entzünden Gingiva und schließlich zur Gingiva-Rezession. Gelegentlich kann es auch nach einem Zahnverlust oder einer Zahnentfernung zu einer ungewollten Rückbildung des Zahnfleischs kommen. Darüber hinaus kann das Tragen einer Zahnspange durch Reibung an einzelnen Stellen zum Rückgang der Gingiva führen. Viele Menschen beobachten mit dem Alter eine natürliche Rezession. Dieser Zahnfleischverlust ist nicht immer problematisch, kann aber zu Beschwerden führen.
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Wie behandelt der Zahnarzt Zahnfleischrückgang?
Zahnfleischrückgang kann Probleme wie empfindliche Zähne, freiliegende Zahnhälse, Zahnhalskaries, Gewebe- und Knochenabbau und sogar Zahnverlust nach sich ziehen. Deshalb konzentriert der Zahnarzt seine Behandlung in erster Linie auf die Beseitigung der Ursache der Gingiva-Rezession. Dazu kann das Durchtrennen eines störenden Lippenbändchens, das Vermitteln einer sanfteren Zahnputztechnik oder die Behandlung von Parodontitis gehören.
Besonders wenn Entzündungen im Mund vorliegen, kann die Behandlung intensiver ausfallen. Zum Behandlungsspektrum gehört Antibiotika, die Parodontalbehandlung oder auch Laser- und Ozontherapien. Sie alle dienen dazu gefährliche Bakterien zu beseitigen, die für den Zahnfleischrückgang verantwortlich sind. Die chirurgische Behandlung des Zahnfleischrückgangs mit einem Gingiva-Transplantat kann erst erfolgen, wenn das Gewebe komplett entzündungsfrei ist.
- Wie eine zahnärztliche Antibiotika-Therapie hilft
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Woran merke ich, dass ich ein Gingiva-Transplantat brauche?
Wenn sich das Zahnfleisch weit zurückgezogen hat, liegen die Zahnhälse oder Teile der Zahnwurzel frei. Dadurch wirken die Zähne unnatürlich lang. Vor allem im Frontzahnbereich wird ein solcher Makel von vielen Patienten als sehr störend empfunden und kann zu Unsicherheiten im täglichen Umgang mit anderen Menschen führen.
Doch für viele Betroffene ist nicht nur die Ästhetik beim freiliegenden Zahnhals ein Problem, sie erleben auch regelmäßig Schmerzen beim Essen und Trinken. Der schmerzhafte Reiz bei Heißem, Kaltem, Süßen oder Saurem lässt sich unmittelbar auf die Gingiva-Rezession zurückführen. Eine Zahnfleischtransplantation kann die offenliegenden Teile der Zahnhälse oder Wurzeln in vielen Fällen wieder bedecken. Lassen Sie sich in der Zahnarztpraxis dazu beraten.
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Welche Vorteile hat die Transplantation?
- Durch ein Gingiva-Transplantat wird das Längenverhältnis von Zahn und Zahnfleisch harmonisiert und die natürliche Ästhetik des Lächelns wiederhergestellt.
- Beschwerden durch empfindliche Zähne aufgrund von freiliegenden Zahnhälsen klingen ab.
- Das Fortschreiten des Zahnfleischrückgangs wird aufgehalten und weitere Probleme werden (Zahnwurzelkaries, Zahnverlust) vermieden.
- Zahnersatz (Totalprothese, Zahnbrücke, Implantat) sitzt im zahnlosen Kiefer dank Zahnfleischtransplantat besser und sieht natürlicher aus.
Wie läuft eine Gingiva-Transplantation ab?
Je nach Art und Stärke des Zahnfleischrückgangs können verschiedene Methoden zur Anwendung kommen. Bei der sogenannten Verschiebelappentechnik wird das direkt umliegende Zahnfleisch anstelle eines Transplantats zur Abdeckung genutzt. Häufiger wird jedoch die sogenannte freie Bindegewebstransplantattechnik (Gingiva-Transplantat) angewendet. Dafür wird eine kleine Menge körpereigenes Gewebe entnommen und auf die freiliegende Stelle verpflanzt.
Der Patient trägt zwei kleine Wunden davon, die schnell verheilen. Der Eingriff erfolgt ambulant routinemäßig in der Zahnarztpraxis, ist minimalinvasiv und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Patienten verspüren während der kurzen Prozedur keine Schmerzen, allenfalls einen leichten Druck.
- Wie die örtliche Betäubung durch Lokalanästhesie wirkt
Entnahme der Gingiva
Als Entnahmestelle eignet sich der Gaumen, die Wange oder eine Zahnlücke. Von dort kann sowohl Schleimhaut als auch Bindegewebe entnommen werden. Die freiliegende Stelle, an die das Transplantat später versetzt wird, nennen Mediziner Empfängerbett. Sowohl die Entnahmestelle als auch das Empfängerbett werden vor der Transplantation gründlich gereinigt und auf den Eingriff vorbereitet. Unter sterilen Arbeitsbedingungen und mit wenigen gezielten Schnitten (manchmal sogar mit einer Schablone) entnimmt der Zahnarzt ein dünnes Gewebestück aus der Entnahmestelle.
Einsetzen des Zahnfleisch-Transplantates
Dieses Gewebestück wird nach kurzem Reinigen und Zurechtschneiden auf das präparierte Empfängerbett gesetzt und spannungsfrei, aber fest verankert. Dies kann mit einem speziellen Gewebekleber oder durch feine Nähte erreicht werden. Dank der kleinen Wundränder verheilt das Gewebe narbenfrei. Auch die Entnahmestelle wird wieder geschlossen, damit sie verheilen kann. Etwa vier Tage nach dem Eingriff steht die erste Kontrolluntersuchung an, bei der der Erfolg der Behandlung überprüft wird.
Was kostet ein Gingiva-Transplantat?
Die Ausgaben für ein Gingiva-Transplantat hängen von dem Aufwand des Eingriffs in der Oralchirurgie ab. Ebenso hat die Anzahl an Zähnen, die eine Rezessionsdeckung benötigen, einen Effekt auf die Kosten. Ein zusätzlicher Einflussfaktor ist die Komplexität von Rezessionen. Aufgrund von anatomischen Gegebenheiten sind Areale im Mund, bei einigen Menschen, schwer zu erreichen. Das verkompliziert und verlängert eine Behandlung. Daher sind die Preise für eine Rezessionsdeckung individuell von der Praxis zu berechnen.
Ist ein Transplantat medizinisch notwendig, tragen viele Krankenkassen die Kosten für die Eingriffe in der Parodontologie. Andere Gesundheitskassen bezuschussen eine Operation teilweise. Personen, die eine Privat- oder Zusatzversicherung haben, sollten sich nach einer Kostenübernahme online oder vor Ort erkundigen. Die Regelungen zur Ausgabenerstattung hängen vom Tarif der Versicherung ab.
Wie sicher ist ein Zahnfleisch-Implantat?
Seit vielen Jahren haben sich Rezessionen von Zahnhälsen in der Implantologie bewährt. Hierbei handelt es sich um einen operativen Eingriff in der Zahnmedizin, der effektiv und sicher ist. Er gilt in der Zahnmedizin als Routine-Eingriff.
Ein hochwertiges Zahnfleisch-Implantat ist eine einmalige Investition. Das liegt daran, dass die Resultate von Rezessionsdeckungen ein Leben lang halten. Wie bei jeder Operation gibt es Risiken, die direkt oder kurz nach dem Implantat auftreten können. Die Probleme im dentalen Bereich klingen von alleine ab oder sind leicht vom Zahnarzt behandelbar.
Wie sinnvoll ist es, künstliches Zahnfleisch zur Gingiva-Transplantation zu verwenden?
Bei einem Zahnfleisch-Implantat kommt in der Regel körpereigenes Gewebe zum Einsatz. Es hat den Vorteil, dass es gut vom Organismus akzeptiert wird. Abstoßungsreaktionen gibt es in seltenen Fällen. Synthetisch erzeugtes Zahnfleisch ist mit einem größeren Risiko für Rejektionen verbunden. In der Zahnmedizin wird aus diesem Grund lieber körpereigenes Gewebe verwendet.
Wie sollte ich mich nach einer Gingiva-Transplantation verhalten?
Damit das frisch verpflanzte Gewebe ungestört anwachsen kann, darf die Zahnbürste erst nach der ersten Kontrolluntersuchung am vierten Tag benutzt werden. Auch beim Essen gilt es Vorsicht zu wahren. Weiche, lauwarme Kost ohne starke Gewürze ist bei einem Gingiva-Transplantat ideal. Klebrige Speisen, Heißes, Salziges und Saures können die Wunden reizen. Sollte es überraschend zu einer Zahnfleischblutung kommen, eignet sich ein feuchtes, sauberes Tuch zur Blutstillung. Dieses mindestens fünf Minuten lang auf die Wunde drücken. Dabei bitte nicht hinlegen, die Blutung lässt sich im Sitzen oder Stehen leichter stoppen. Medikamente dürfen nur in Absprache mit dem Zahnarzt eingenommen werden. Da das Anwachsen durch Nikotin erheblich erschwert wird, bitten wir nach einer Gingiva-Transplantation aufs Rauchen zu verzichten.
Was kann ich dazu beitragen, die Gingiva gesund zu halten?
Die Erfolgsrate des Gingiva-Transplantats ist sehr hoch. Allerdings ist es wichtig den ursprünglichen Auslöser für den Zahnfleischrückgang zu beseitigen und aktiv etwas für die Gesundheit der Gingiva zu tun, damit es nicht erneut zu Zahnfleischproblemen kommt. Dazu gehören:
- Regelmäßige Mundhygiene mit weicher Zahnbürste und der richtigen Putztechnik.
- Ausgewogene Ernährung mit viel Vitamin C und Folsäure (wichtig für gesundes Zahnfleisch), Eiweiß (wichtig für Wundheilung und Zellwachstum) sowie Eisen und Vitamin B (wichtig für die Blutbildung).
- Täglich faserreiches Obst und Gemüse essen. Das regt den Speichelfluss an, verdünnt Säuren im Mund und reinigt die Zähne.
- Im Laufe des Tages immer wieder Wasser trinken. Das hemmt die Entstehung von Plaque und beseitigt Speisereste.
- Zucker- und säurehaltige Getränke, Snacks und Süßigkeiten meiden.
- Zahnfleisch regelmäßig auf Schwellungen und Rötungen überprüfen und diese zügig behandeln lassen.
- Zweimal im Jahr zur Kontrolluntersuchung zum Zahnarzt gehen und eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.
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