Schmerzpatient

Der Schmerzpatient - Was sind die Ursachen chronischer Zahnbeschwerden und wie kann der Zahnarzt helfen?

Zahnschmerzen

Der klassische Schmerzpatient besitzt ein eigenes Krankheitsbild, die sogen. Schmerzkrankheit. Rund 14 Mio. Menschen in Deutschland leiden unter dieser Schmerzerkrankung. Bei dieser jetzt eigenständigen Krankheit hat sich der Schmerz verselbstständigt und bestimmt das gesamte psycho-soziale und familiäre Umfeld. Hier erfahren Sie, wie der Zahnarzt Patienten mit chronischen Zahnbeschwerden durch Therapiemöglichkeiten und Vorsorgemaßnahmen helfen kann.

Wann spricht man vom Schmerzpatient?

 Zahnschmerzen können ebenfalls chronisch werden

Die Gründe, die zu schmerzhaften Beschwerden führen, sind vielfältig. Manchmal kommt es vor, dass der Patient nach einem Trauma oder einer Operation nicht mehr vollständig gesund wird, weil der Schmerz langfristig bestehen bleibt. Schmerzleiden können auch andere Ursachen haben und allmählich auftreten wie Rücken-, Kopf- und Gelenkschmerzen. Wenn der Schmerz zu einer eigenständigen Erkrankung geworden ist, spricht man von chronischen Schmerzleiden.

Der Schmerzpatient muss wegen seines Leidens weitreichende Einschränkungen in Kauf nehmen. Darunter leidet ganz stark die Lebensqualität des Betroffenen. Der Alltag richtet sich zunehmend nach der Schmerzerkrankung, die im Laufe der Zeit zu weiteren Problemen wie Depressionen, Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit, Angstzustände oder Abhängigkeit von Medikamenten führen kann.

Wodurch können chronische Zahnschmerzen auftreten?

Chronische Schmerzleiden treten häufig am Rücken, am Kopf, im Nackenbereich sowie in den Gliedmaßen auf. Dem Zahnarzt sind chronische Schmerzerkrankungen durch heftige Kieferschmerzen ebenfalls bekannt. Chronische Zahnschmerzen treten sehr häufig bei Angstpatienten auf.Die chronischen Zahnschmerzen treten am häufigsten bei Patienten mit Angst vor dem Zahnarzt, bei unbehandelter Parodontose, Entzündung am Weisheitszahn, chronischen Entzündungen im Knochen (Osteomyelitis) sowie nach schmerzhaften Eingriffen wie Wurzelbehandlungen auf.

Aber auch bei dauerhaftem Zähneknirschen, dem sogen. Bruxismus kommt es durch Freilegung des Zahnbeines (Dentin) bis zum Zahnnerv zu chronischen Dauerbeschwerden. Eine umfassende Zahnsanierung mit vorausgehender funktioneller Diagnostik hilft vorerst das Gebiss kaufunktionell einzustellen. Die spätere Versorgung mit optimiertem Zahnersatz zeigt dann meist eine rückläufige Tendenz der chronischen Beschwerdesymptomatik.

Primäre Wundheilung mit KnochenersatzmaterialDas Schmerzmanagement nach einer Zahnoperation oder Implantation bei einer gestörten Wundheilung im Mund ist entscheidend, ob chronische Schmerzen mittelfristig gut beim Zahnarzt beherrscht werden. Generell kann eine lange Nachbehandlung nach einer Osteotomie durch gezielte Einleitung einer primären Wundheilung mit Knochenersatzmaterial vermieden werden.

Geeignete Schmerzmittel in Kombination mit Knochen-gängigen Antibiotika können zielgerichtet bei Schmerzpatienten Linderung und Ausheilung erzielen. Die sorgfältige Mundpflege, die Prophylaxe und die vorbeugenden Maßnahmen gehören zu den effizientesten Methoden, um chronische Zahnschmerzen langfristig zu vermeiden und kein Dauerpatient zu werden.

Falsche Behandlung von Schmerzerkrankungen

SchmerztherapieViele Schmerzpatienten leiden unter ihrer Erkrankung. Sie müssen ihre Schmerzen ertragen, und zwar oft, ohne eine ursächliche, fachärztliche Behandlung zu bekommen. Häufige Arzt-/Zahnarzt-Wechsel durch falsche Diagnosen mit wiederholten stationären Aufenthalten, ein Mangel an vorbeugenden Maßnahmen und Prophylaxe, fehlende Schmerztherapien und die Angst vor dem Zahnarzt stehen der adäquaten und effizienten Versorgung im Weg. Vor allem aufgrund von Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen werden Patienten mit chronischen Schmerzerkrankungen allzu oft an gewöhnliche Reha-Einrichtungen verwiesen, die nicht auf Schmerztherapien spezialisiert sind.

Welche Behandlungsmöglichkeiten und Vorsorgemaßnahmen gibt es für Schmerzpatienten?

Prophylaxe kann helfen chronische Schmerzen zu vermeidenDie Erkenntnisse der modernen Medizin können Schmerzpatienten unnötige Qualen ersparen. Zu einer adäquaten Behandlung gehört die ausführliche Schmerzanalyse mit anschließender maßgeschneiderter und intensiver Therapie. Die frühzeitige Erkennung des Problems und seine zielgerichtete Behandlung führen ebenfalls zu positiven Ergebnissen. So ist in der heutigen Zeit eine schmerzlose Zahnbehandlung problemlos durchzuführen.

Vollnarkose und Tiefschlaf erlauben auch eine schmerzarme Zahnbehandlung. Der Patient muss hier auch die Initiative ergreifen und regelmäßige Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen unternehmen. Der Schlüssel zum langfristigen Erfolg im Kampf gegen Schmerzerkrankungen ist die richtige Schmerzausschaltung. Sie ist jedoch nur dann möglich, wenn der Auslöser der chronischen Beschwerden erkannt und zielgerichtet bekämpft wird. Durch den richtigen Einsatz von vorbeugenden Therapien in Sedierung/Vollnarkose und Prophylaxe ist der chronische, langwierige Verlauf einer Krankheit zu vermeiden.

Das Projekt "Versorgungsatlas Schmerz" und die Grünenthal GmbH

Das Projekt "Versorgungsatlas Schmerz" wurde im Jahr 2008 auf Initiative der Grünenthal GmbH ins Leben gerufen. Gegründet in der Nähe von Aachen, war die Grünenthal GmbH 1948 der erste Hersteller und Vertreiber für Penicillin. Die dreijährige Studie des Unternehmens soll den bisherigen Mangel an Informationen zur Versorgungssituation von Schmerzpatienten ausgleichen, um Rückschlüsse auf Versorgungsstrukturen und Krankheitskosten bei der Behandlung von Schmerzpatienten zu ermöglichen.

Die Grundlage der gemeinsamen Studie bildet ein Projekt von IGES, DAK, AOK Niedersachsen und einem Beirat aus namhaften Schmerzexperten. Drei Jahre lang wurden Daten von über sieben Millionen Versicherten ausgewertet und analysiert. Somit setzt dieses Projekt neue Maßstäbe in der Versorgungsforschung zum Schmerz. 

Diese Tatsachen bestätigt auch das große Versorgungsforschungsprojekt der Grünenthal GmbH, das in Kooperation mit DAK Unternehmen Leben, AOK Niedersachsen und IGES durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Studie sind im "Versorgungsatlas Schmerz" publiziert. Diesem Bericht zufolge könnte die Versorgung der in Deutschland deutlich besser sein.

Fazit

Chronische Rückenschmerzen Quintessenz dieser Studie ist, dass ein chronischer Schmerzpatient zwar Schmerzmedikamente erhält, jedoch viel seltener wirkungsvolle Rehabilitationsangebote und effiziente Schmerztherapien angeordnet bekommt. So werden von Hausärzten oft lange Zeit unspezifische Schmerzmittel verschrieben, ohne zielgerichtet den Auslöser des chronischen Problems bei den Schmerzpatienten gefunden zu haben. Unnötiges Leid und jahrelange Pein sind die Folgen. Dabei beschränken sich die Leiden nicht nur auf den körperlichen Schmerz, sondern haben oft Folgen für den psychischen Zustand des Patienten.

Daher muss frühzeitig das Problem erkannt und zielgerichtet behandelt werden. Denn nur die richtige Schmerzausschaltung und eine zielgerichtete Behandlung beim Arzt oder Zahnarzt führt bei chronischen Leiden langfristig zum Erfolg.

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 06.03.2024 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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