Zahnfleischentzündung (Gingivitis, Parodontitis)
Zahnfleischentzündung (Gingivitis) - Die Vorstufe einer Parodontose (Parodontitis) erkennen und zielgerichtet beim Zahnarzt therapieren
Eine Zahnfleischentzündung (med. Gingivitis) kommt weitaus häufiger vor, als Sie denken. Sie zeigt sich zum Beispiel durch Blut beim Ausspucken nach dem Zähneputzen und Mundgeruch.
Mit einer solchen Gingivitis wäre noch vor Jahren früher oder später der Verlust des Zahns unausweichlich gewesen. Heute ist die Zahnmedizin viel weiter. Durch gezielte prophylaktische Behandlungsmaßnahmen widmet man sich auf breiterer Basis mehr der Erhaltung der Zähne. Eine Zahnfleischentzündung kann in diesem Rahmen geheilt werden, bevor sie eine Chance hat, sich zur Parodontose auszuwachsen, indem man frühzeitig Maßnahmen zum Erkennen und Behandeln einleitet.
Was ist eine Zahnfleischentzündung (med. Gingivitis)?
Es handelt sich primär um eine Reizung des marginalen Zahnfleischs (Gingiva) durch bakteriellen Belag. Tieferliegende Bereiche des Parodontiums (Zahnhalteapparat) sind vorerst nicht betroffen.
Eine Entzündung des Zahnfleischs kann unbehandelt durch Ausbreitung der Bakterien über eine Zahnfleischtasche zu einer Zahnfleischerkrankung führen. Durch die entzündlichen Abbauprodukte in den Zahnfleischtaschen kommt es zu einer irreversiblen Zerstörung des gesamten Zahnhalteapparates mit Knochenverlust. Bei einer Röntgenuntersuchung des Kiefers ist das Ausmaß dieser Schädigung und die Entzündung des Zahnhalteapparats erkennbar. Im Endstadium dieser Parodontitis entstehen durch die Erkrankung des Zahnhalteapparats lockere Zähne und es kann im schlimmsten Fall langfristig zu Zahnverlust kommen.
- Zahnfleischtaschen
- Lockere Zähne - Endresultat einer unbehandelten Zahnfleischerkrankung?
- Knochenverlust - eine Augmentation kann helfen
Ursachen und Risikofaktoren
Welche Ursachen führen zur Erkrankung Gingivitis?
Die Ursachen sind vielfältig. Es besteht aber kein Zweifel, dass Mikroorganismen bei der Entstehung der Entzündung und Parodontitis die Hauptrolle spielen und sich vermehren können. Parodontitis ist der Ausdruck der entzündlichen Reaktion des gesamten Parodonts bei einer Entzündung des Zahnhalteapparates, ausgelöst durch Zahnbelag(Plaque) und Zahnstein, der in unmittelbarer Umgebung das Zahnfleisch am Zahnhals schädigen kann und somit eine Form der Zahnfleischentzündung darstellt. Diese Mikroorganismen dringen in die feine Spalte zwischen Zahn und Zahnfleisch ein und greifen letzteres an.
Wenn eine Karies den Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch erreicht, kann dies zu ernsthaften Problemen führen. Zahnschmelz angegriffen hat, können am Zahnhals zudem tiefe Nischen am Übergang zum Zahnfleisch entstehen, welche dann durch die rauen Oberflächen hervorragende Reservoirs für Bakterien darstellen und somit die Entstehung einer Zahnfleischentzündung und später der Parodontitis hervorrufen. Sie ernähren sich dabei von den Speiseresten, die Entzündungen verursachen können. Häufigste Ursache ist unzureichende Mundhygiene.
Eine Entzündung des Zahnfleischs kann beispielsweise von einer parodontalen Infektion, Druckstellen von Totalprothesen oder viralen Erkrankungen der Mundschleimhaut herrühren und seltenere andere Ursachen haben, wie:
- Schlecht sitzender Zahnersatz
- Schwangerschaftsgingivitis
- Schwermetallvergiftung (Quecksilber, Amalgam)
- Bluterkrankungen (Leukämie)
- Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus)
- Vitamin-C-Mangel (Skorbut)
- Häufiges Zahnfleischbluten
- Geschwollenes Zahnfleisch
- Alkohol und Nikotinabusus
- Immunschwäche-Abwehrschwäche
- Entzündetes Zahnfleisch bei Durchbruch der Weisheitszähne
- Karies und Xerostomie(Mundtrockenheit)
- Plaque: Leitschiene für eine Therapie der Gingivitis und Parodontalerkrankung
Risikofaktoren für eine Zahnfleischentzündung
Neben einer mangelnden Mundhygiene und der resultierenden Vermehrung von Krankheitserregern und Bakterien gibt es Faktoren, die eine Entzündung und Zahnfleischbluten begünstigen. Durch zu festes Zähneputzen und mechanische Störungen, die das Zahnfleisch am Zahnhals verletzen, kann eine Gingivitis resultieren, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar ist. Durch Schwangerschaft oder Wechseljahre bedingte hormonelle Veränderungen
Risikofaktoren sind:
- Nikotinabusus
- Stress
- Altersbedingt, hormonellen Veränderungen
- bestimmte Medikamente
- zu wenig Speichel
- Schlechte Mundhygiene
- Mechanische Reize
- Schwangerschaft
- Einseitige Ernährung
- Vitamin-C-Mangel
Bluten des Zahnfleischs – Was tun bei Zahnfleischentzündung?
Bei Zahnfleischentzündung ist es wichtig, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die Symptome zu lindern und die Heilung zu fördern. Zunächst sollte man auf eine ausreichende Mundhygiene achten, indem man regelmäßig Zähne putzt und Zahnseide verwendet, um Bakterien und Plaque zu entfernen. Zusätzlich können antiseptische Mundspüllösungen helfen, die Entzündung zu reduzieren. Es ist auch ratsam, weiche Nahrungsmittel zu konsumieren und scharfe oder harte Speisen zu vermeiden, um Reizungen des entzündeten Zahnfleischs zu minimieren. Bei stärkeren Beschwerden sollte man einen Zahnarzt aufsuchen, der gegebenenfalls eine professionelle Zahnreinigung oder andere Behandlungen vorschlagen kann, um das Problem effektiv zu beheben.
Folgen, Verlauf und Symptome einer Zahnfleischentzündung im schlimmsten Fall
Typische Symptome sind ein geschwollenes und gerötetes Zahnfleisch. Bei einer Zahnfleischentzündung treten jedoch in der Regel keine Schmerzen auf. Zahnfleischbluten ist das erste Anzeichen dafür. Dabei blutet das Zahnfleisch bereits bei leichtem Druck. Deshalb lohnt sich der Gang zum Zahnarzt, sobald Sie das beim Zähneputzen feststellen.
Oft ist das Zahnfleisch geschwollen und durch eine Blase im Mund an dieser Stelle druck- und schmerzempfindlich. Bei Berührung und Sondierung durch den Zahnarzt fängt es spontan an zu bluten. Für die Mitmenschen ist ein starker Mundgeruch wahrnehmbar. Die Zahnfleischentzündung verschwindet in der Regel mit dem Bluten und dem Mundgeruch nach gründlicherer Zahnpflege oder nach einer professionellen Zahnreinigung durch eine/n Dentalhygieniker/in.
Die unbehandelte Form geht in den meisten Fällen in das Krankheitsbild einer Parodontalerkrankung über.
Da sich durch eine chronische Zahnfleischentzündung die Gingiva über Zahnschmelz und Wurzelzement zurückzieht, liegen unmittelbar die Zahnhälse frei, welche zudem die Symptomatik empfindlicher Zähne hervorrufen, die bei Kontakt mit Kälte, Hitze oder Säure schmerzen. Sollte die Entzündung in der Zahnfleischtasche nicht gestoppt werden, kann bei einem schweren Verlauf und geschwächter Abwehrlage des Organismus ein parodontaler Abszess in der Mundhöhle entstehen.
- Mundgeruch - Woher kommt ein schlechter Atem oder ein schlechter Geschmack beim Kauen?
- Woher Abszesse kommen und wie sie behandelt werden
Wie wirkt die Zahnfleischentzündung auf Zahn, Zahnfleisch und Zahnhalteapparat?
Das Zahnfleisch, in der Fachsprache lateinisch Gingiva genannt, ist ein wichtiges Gewebe im Mundraum. Eine Entzündung bezeichnet man als Gingivitis. Das Zahnfleisch ist der Gewebebestandteil des sogenannten Zahnhalteapparates.
Der Zahnhalteapparat (Parodontium), welcher den natürlichen Zahn umgibt, besteht aus folgenden Bestandteilen:
- Zahnfleisch
- Wurzelzement
- Zahnfleisch-Fasern (Desmodont)
- Kieferknochen (Alveolarknochen)
Der Zahn wird über diesen Halteapparat durch die Zahnfleisch-Fasern fest verankert. Eine Schädigung des Zahnhalteapparates (u. a. durch eine Zahnfleischentzündung) führt zu einer Schwächung dieser Verankerung und letztendlich zur Zahnlockerung.
Welche Auswirkungen können Gingivitis und Parodontitis haben?
Man kann annehmen, dass in Deutschland jeder Erwachsene über 18 Jahre an Parodontitis leidet. Das Risiko, dass eine Zahnfleischerkrankung mit fatalen Folgen auf den Gesamtorganismus wirkt, ist nicht zu unterschätzen. Deshalb gibt es in allen zahnärztlichen Disziplinen zunächst Zahnfleischprobleme zu lösen, um Entzündungen und Parodontitis vorzubeugen. Sie ist zusammen mit der Karies laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) die häufigste Zivilisationskrankheit.
Beide sind gleichermaßen verantwortlich für den Verlust der natürlichen Zähne und können durch regelmäßige zahnärztliche Kontrollen behandelt und vorgebeugt werden. Der Eintritt der Parodontitis ist zum Teil genetisch bedingt und vor allem abhängig von der Disposition des Patienten. Die Art und Anzahl der Bakterien im Mund bestimmen entscheidend das Krankheitsbild und den Verlauf.
Unterschied chronische und akute Gingivitis
Die akute Zahnfleischentzündung ist in ihrer Symptomatik Ausdruck einer Immunreaktion des Körpers auf die Ausscheidungen von Bakterien (Endotoxine), welche über die Mundschleimhaut bzw. das Zahnfleisch in die Blutbahn eindringen. Den Nährboden für die Entstehung der Bakterien bildet die Plaque-Schicht auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen. Dabei kommt es zur Rötung des Zahnfleischs, zu erhöhter Blutungsneigung und eventuell auch zu Schmerzempfindlichkeit.
Sie kann sich zur akuten nekrotisierenden ulzerativen Gingivitis (ANUG) steigern, bei der Vereiterungen auftreten und die Interdentalpapillen zerstört werden, das heißt, nach dem Ausheilen fehlt hier das Zahnfleisch. Auslöser können bei beiden akuten Formen neben mangelnder Mundhygiene auch das Einwirken mechanischer Reize wie Verletzungen im Mundbereich oder Verbrennungen bzw. Blutungen sein, die innerhalb weniger Tage zu Entzündungen führen können. Verätzungen sein.
Wenn die akute Gingivitis nicht oder nur unzureichend behandelt wird, kann sie chronisch werden. 80 bis 90 Prozent aller Erwachsenen leiden an einer chronischen Entzündung, deren Schwere sich anhand der unterschiedlichen Blutungsneigung des Zahnfleischs bestimmen lässt. Oft spielt hier auch ein über lange Zeiträume nicht entfernter Zahnstein eine Rolle, der durch die scharfkantigen kalkartigen Beläge zu einer permanenten Reizung geführt hat.
Da die leichten Formen der chronischen Zahnfleischentzündung schmerzfrei verlaufen, wissen die Betroffenen oft nichts von dieser Erkrankung und sie bleibt lange unbehandelt. Fast immer ist mangelnde Mundhygiene in Verbindung mit einer entsprechenden konstitutionellen Disposition die Ursache.
Welche Folgebeschwerden und zahnärztlichen Krankheiten können an Zahn und Zahnfleisch entstehen?
Wenn die Krankheit ungehindert fortschreitet, entstehen daraus Parodontitis und schlechter Atem. In diesem Stadium hat die Entzündung bereits zu Schädigungen des Zahnhalteapparates geführt, was die Symptome einer Zahnfleischentzündung verstärkt. Betroffen sind vor allem die Knochen und das Bindegewebe, was auch zu Zahnfleischentzündungen und Parodontitis führen kann. Das Zahnfleisch bildet sich zurück und die empfindlichen Zahnhälse sowie Wurzelanteile liegen frei und bieten der Zahnfäule Angriffsfläche, weshalb das Erkennen und Behandeln von Zahnfleischentzündungen entscheidend ist. Daher resultiert oftmals eine Zahnentzündung. Eine solche Zahnentzündung ist oft mit Schmerzen verbunden, da die sensiblen Zahnnerven mit betroffen sind. Die betroffenen Zähne lockern und eignen sich damit auch nicht mehr als Brückenpfeiler für die prothetische Versorgung im Falle eines Zahnverlustes, insbesondere wenn eine Zahnfleischentzündung vorliegt.
Allerdings beschränken sich die Folgeschäden nicht auf den Mund- und Kieferbereich. Von den entzündeten Zahnfleischtaschen gelangen Bakterien in die Blutbahn und führen zu einer Schwächung des Immunsystems: Parodontitis-Patienten unterliegen dem stark erhöhten Risiko einer Diabeteserkrankung, eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. Schwangere mit starker Parodontitis erleiden 8-mal häufiger Fehlgeburten.
- Karies - Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
- Zahnfleischrückgang behandeln lassen
- Parodontose - schmerzfreie Parodontalbehandlung als Teil der zahnärztlichen Behandlung.
Empfindliche Zähne
Empfindliche Zähne können ein lästiges und schmerzhaftes Problem darstellen, das häufig durch eine Zahnfleischentzündung verursacht wird. Diese Entzündung kann zu einer Schwellung und Irritation des Zahnfleischs führen, was wiederum zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Zähne führt. Menschen, die unter Zahnfleischentzündungen leiden, erleben oft Schmerzen beim Essen oder Trinken, insbesondere bei heißen, kalten oder süßen Speisen. Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu behandeln, um nicht nur die Empfindlichkeit zu reduzieren, sondern auch die Gesundheit des Zahnfleischs und der Zähne insgesamt zu verbessern.
Zahnverlust
Viele Menschen sind unsicher, ob sie an Parodontitis leiden. Im frühen Stadium kann diese noch gut behandelt werden, bevor sich die Zahnfleischentzündung verschlimmert und sich die Symptome weiter ausweiten. Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie empfiehlt daher regelmäßige Kontrollen. Auch die Fachgebiete der Mund- und Kieferheilkunde bieten spezialisierte Behandlungsmöglichkeiten, um Zahnverlust entgegenzuwirken und die Mundgesundheit langfristig zu erhalten.
Wie kann man einer Zahnfleischentzündung vorbeugen?
Durch gründliche Mundhygiene kann der Entstehung der gefährlichen Plaque, welche den bakteriellen Nährboden darstellt, vorgebeugt werden.
Richtige Zahnpflege: Mundspülung wie Listerine und eine Munddusche unterstützen
An erster Stelle ist hier das Zähneputzen zu nennen, um gute Mundhygiene zu gewährleisten, Zahnbeläge zu entfernen und Zahnfleischentzündungen vorzubeugen. Dabei können eine Munddusche und eine Mundspülung unterstützend die Gingiva reinigen. Dabei ist es wichtig, täglich morgens und abends die Zähne zu reinigen. Um das Zahnfleisch nicht zu verletzen, sollte auf eine passende Bürstenstärke geachtet und nicht zu fest geputzt werden. Auch die richtige Putztechnik sollte gelernt sein. Heute wird üblicherweise die sogenannte Fegetechnik empfohlen, bei der mit wenig Druck und einer weichen bis mittelstarken Zahnbürste von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zahn) geputzt werden soll. Zusätzlich sollten Zahnseide oder eine Munddusche zum Einsatz kommen, wodurch die Zahnzwischenräume optimal gereinigt und Speisereste entfernt werden.
Medizinische als auch nichtmedizinische Mundspülungen mit bakterienhemmender Wirkung wie Listerine oder Chlorhexamed können im Bedarfsfall oral (auch in Kombination mit einer Munddusche) durchgeführt werden. Spülungen wie Listerine gibt es mittlerweile in den verschiedenen Geschmacksrichtungen. Allerdings sind medizinische Spülungen wie Chlorhexamed nicht für die tägliche Verwendung über längere Zeiträume geeignet. Fragen Sie uns nach geeigneten Spülungen, um die Schmerzen oder andere Beschwerden zu lindern. Eine umfassende Mundhygiene genügt im Anfangsstadium oft, um sie zurückzudrängen. Zur Unterstützung der täglichen Mundhygiene kann eine Mundspülung wie Listerine beitragen. Listerine wird auch ohne Alkohol angeboten, um Entzündungen vorzubeugen und die eventuelle Blutung zu reduzieren, als Teil der Prävention und Therapie der Gingivitis. Produkte wie Listerine erhält man rezeptfrei in der gut sortierten Zahnpflegeabteilung. Welche Produkte für Sie die optimalen sind, erfahren Sie bei uns.
Entfernung von Zahnbelag durch eine professionelle Zahnreinigung vor einer Parodontitis-Behandlung
Um die Beläge in den Zahnfleischtaschen gründlich entfernen zu lassen, kann je nach Ausprägung und Tiefe der Zahnfleischtaschen, 2- bis 4-mal jährlich die PZR (professionelle Zahnreinigung) durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin in Anspruch genommen werden. Dieser Eingriff verringert das Risiko einer Zahntaschenentzündung.
Dieser entfernt zudem den Zahnstein, der einen Bakterienherd darstellt. Regelmäßige Checks beim Zahnarzt gehören zwingend zur Gingivitis-Prophylaxe und schützen somit wirkungsvoll.
- Tipps für die richtige Mundhygiene und Zahnpflege von Dr. Seidel aus Berlin zur Vorbeugung gegen Zahnfleischentzündungen und Parodontitis
- Welche Putztechnik der Zähne ist nun die richtige?
- Zahnseide als die ideale Ergänzung zur Zahnbürste für gesundes Zahnfleisch
- Tipps zur richtigen Anwendung von Mundspülung
Wie kann ich eine Gingivitis vermeiden? Wo liegen die Ursachen einer Zahnfleischentzündung?
Starkes Rauchen begünstigt das Entstehen einer Zahnfleischentzündung und ihrer Folgeerkrankungen, wie Parodontitis. Auch übermäßiger Stress gehört zu den Risikofaktoren, die das Immunsystem schwächen. Eine Form der Prävention wäre in diesen Fällen die Verminderung des Zigarettenkonsums und die Stressreduktion.
Risikogruppen
Zu den Risikogruppen für Parodontalerkrankungen gehören Schwangere aufgrund ihrer veränderten Hormonlage und Menschen, bei denen die Anfälligkeit für Zahnfleischentzündungen genetisch begründet ist. Bei Verdacht auf letzteres kann ein sogenannter Paro-Gen-Test durchgeführt werden, um eine Bestätigung zu erhalten. Risikopatienten sind Menschen mit Blutzuckerschwankungen, Diabetes oder Rheuma. Diese gefährdeten Gruppen müssen ganz besonders auf die konsequente Zahnhygiene und Prophylaxe achten, um Schädigungen entgegenzuwirken.
Behandlung einer Zahnfleischentzündung
Da kein Patient die gleichen Voraussetzungen in seiner Mundhöhle und in seinem Zahnhalteapparat hat, sollte in der Zahnarztpraxis jeder Patient ein auf ihn individuell zugeschnittenes Mundhygieneprogramm erhalten. Mit einem parodontalen Screening Index(PSI) erfolgt eine Zustandsaufnahme des Zahnfleischgewebes.
Der Status der individuellen Mundhygiene bestimmt das Vorherrschen und den Schweregrad. Die Kontrolle und Entfernung von Plaque und Zahnstein, insbesondere am Zahnfleischrand und an allen Zahnflächen, sind die effektivste Methode zur Verhinderung dieser Ansammlungen an den Zahnflächen. Der zuverlässigste Weg der Zahnfleisch-Prophylaxe ist daher nichts anderes als die mechanische Zahnpflege und die mechanische Säuberung des Zahnfleisch-Sulcus (Furche am Zahnfleischrand).
Spezialisten für die Behandlung bei einer Entzündung des Zahnfleisches
Durch die Möglichkeit der Ausbildung zum Spezialisten für Zahnfleischbehandlung und verfeinerte Methoden (Laser) in der Behandlung der Zahnfleischentzündung setzt sich diese schonende Behandlungsform immer mehr durch. Besonders in der oralchirurgischen Zahnarztpraxis gehören diese Methoden häufiger zum Repertoire.
Wenn die Prinzipien der modernen Zahnfleischbehandlung bereits in der Anfangsphase durch eine Vorbehandlung umgesetzt und die aktuellen mikrobiologischen und klinischen Diagnoseverfahren angewendet werden, ist die Behandlung in der Regel erfolgreich.
Was verschafft eine Linderung, wenn das Zahnfleisch entzündet ist und bereits Zahnfleischbluten auftritt?
Auf jeden Fall sollte schnellstmöglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Dieser wird die betroffenen Stellen reinigen und eine entzündungshemmende Salbe oder ein Gel auftragen und gegebenenfalls, z. B. im Falle einer ANUG, ein Antibiotikum verordnen.
Anschließend sind eine professionelle Zahnreinigung sowie in vielen Fällen das Einüben der optimalen Putztechnik und Mundhygiene unerlässlich, damit ein nachhaltiges Abklingen der Beschwerden gewährleistet ist. Eventuell werden schmerzlindernde Spülungen verordnet, um die Zahngesundheit zu verbessern, insbesondere bei geschwollenem Zahnfleisch, was ein häufiges Vorgehen bei der zahnärztlichen Behandlung ist.
Homöopathische Mittel als Hausmittel zur Vorbeugung
Es lohnt sich, zusätzlich komplementärmedizinische Maßnahmen in Betracht zu ziehen: homöopathische Mittel, Schüßler-Salze oder bewährte Hausmittel, deren Wirkstoffe durch wissenschaftliche Studien belegt werden konnten.
Dazu zählen Mundspülungen mit lauwarm abgekühltem Kamillentee, da Kamille beruhigend, entzündungshemmend und antibakteriell wirkt. Alternativ können auch Salbeitee oder Spülungen mit Meersalz Verwendung finden einfache Maßnahmen, die bei der Zahnpflege helfen und Entzündungen reduzieren können. Nelkenöl mit seiner bekannten antiseptischen Substanz Eugenol ist ein beliebtes Hausmittel.
Akute Schmerzen durch Zahnfleischentzündungen behandeln
Akute Zahnfleischschmerzen können medikamentös durch Antibiotika und lokale Spülungen (z.B. mit Wasserstoff) oder mit einer speziellen Mundspüllösung behandelt werden. Zur Akutbehandlung in der Zahnarztpraxis hat sich die lokale Applikation von Dontisolon in die Zahnfleischtasche hervorragend bewährt.
Dontisolon enthält Prednisolon und gehört zur Gruppe der Glukokorticoide. In lokaler Anwendung wird die Einwanderung von Entzündungszellen in das vorgeschädigte Zahnfleischgewebe gehemmt und wirkt rasch entzündungshemmend. Als Hausmittel hat sich das Gurgeln mit Apfelessig bewährt. Dieses Hausmittel wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Zahnfleischbluten kann lokal am Zahnfleisch durch eine Spülung mit dreiprozentigem Wasserstoffperoxid vom Zahnarzt beherrscht werden.
Mundspülungen wie Listerine oder Chlorhexamed gegen Zahnfleischentzündungen?
Die Wirkung chemotherapeutischer Hilfsmittel verhindert die Multiplikation der Zahnfleisch-Bakterien und bewirkt eine Reduktion der Mikroorganismen durch Metallsalze, Enzymderivate oder Präparate in Mundspülungen und in Zahnpasta.
In den letzten 25 Jahren ist es gelungen, durch Chlorhexamed die Plaquebildung zu hemmen und die Zahnfleischentzündung und damit den Zahnfleischrückgang zu beseitigen und sogar zu verhindern. Jedoch wirkt diese Form des Mundwassers mit Chlorhexidin nur auf die oberflächliche Plaque, weil die Lösung nicht in die tiefen Anteile der Zahnfleischtasche vordringen und somit die Entzündung nicht eindämmen kann.
Durch die Mundspüllösungen können sich zudem die Zähne und das Zahnfleisch stark verfärben. Durch eine professionelle Zahnreinigung und anschließendes Bleichen der Zähne kann der Zahnarzt die optimale Farbe und Zahnästhetik wiederherstellen.
Welche ist die beste Salbe gegen Zahnfleischentzündung
Kamistad® Gel ist ein mild wirkendes traditionelles Arzneimittel mit Lidocain und einem Auszug von Kamillenblüten. Der Wirkstoff Lidocain trägt dazu bei, leichte Entzündungen des Zahnfleisches und der Mundschleimhaut zu lindern. Somit zählt Kamistad® Gel zu einer der besten Salbe gegen Zahnfleischentzündung. Das Mundgel wird auf die entzündeten Stellen aufgetragen und leicht einmassiert.
Wie lange dauert die Heilung einer Zahnfleischentzündung?
Eine Zahnfleischentzündung, bei der es bisher nicht zu Folgeerscheinungen oder Chronifizierung gekommen ist, heilt normalerweise innerhalb von 1 bis 2 Wochen ab, vorausgesetzt, es erfolgt eine Behandlung durch den Zahnarzt und die konsequente Mitwirkung des Patienten hinsichtlich der Mundhygiene.
Hat sich jedoch bereits eine Parodontitis entwickelt und ist es zu Schädigungen des Kieferknochens und zu Zahnverlust gekommen, wird eine umfassende Mundsanierung häufig entsprechend Zeit brauchen; beispielsweise, wenn ein Knochenaufbau durchgeführt werden muss, um Implantate einsetzen zu können.
Können Zahnfleischentzündungen auch auf Implantate übergreifen?
Die Entzündung kann auch bei Zahnimplantaten auftreten. Eine gesunde periimplantäre Manschette der Gingiva ist Grundvoraussetzung für eine langfristige Osseointegration (Implantateinheilung) von Zahnimplantaten. Eine erkrankte periimplantäre Manschette des Zahnfleischs kann Zahnfleischreizungen auslösen.
Sollte dieser Schutz verloren gehen, hat das Implantat keinerlei eigene Abwehrchancen. Bei der Periimplantitis zieht sich das Zahnfleisch in der initialen Phase der Erkrankung zurück. Deshalb ist gerade bei Implantaten auf eine gründliche Reinigung der Zwischenräume am Zahnersatz zu achten. Mit Zahnseide und Interdentalbürsten lassen sich diese Bereiche putzen. Die Mundhygiene sollte mindestens zweimal täglich erfolgen.
- Implantateinheilung - Dauer und Verlauf
Häufige Patientenfragen
- Was kann man gegen Zahnfleischentzündung mit Hausmitteln machen?
- Spülungen mit Salz: Das Salz wirkt desinfizierend und lindert die Entzündung. Geben Sie einen Teelöffel Salz in lauwarmes Wasser und spülen Sie den Mund damit gut aus, das Wasser danach ausspucken. Kamillen- oder Pfefferminztee: Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend.
- Wie lange dauert es, bis sich das Zahnfleisch regeneriert?
- Generell kann gesagt werden, dass es bei jedem Patienten mit einer Zahnextraktion dazu kommt, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet. Dies geschieht allerdings nur während des Heilungsprozesses und dauert in der Regel nicht länger als drei Monate.
- Wie lange dauert eine Zahnfleischentzündung?
- In der Regel ist eine akute Zahnfleischentzündung nach zwei bis maximal sieben Tagen abgeheilt. Sollte dies nicht der Fall sein, empfehlen wir dir, eine Zahnarztpraxis aufzusuchen.
Möchten Sie mehr Informationen über die Möglichkeiten der schonenden Behandlung in der Zahnarztpraxis bei Berlin erfahren oder benötigen Sie Hilfe bei der Mundhygiene?
Rufen Sie uns jetzt an und vereinbaren Sie einen Termin bei einem unserer Zahnärzte für ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch unter:
033203/85200

Zu den am häufigsten auftretenden Zivilisationskrankheiten zählt heutzutage der Zahnausfall. Die Ursachen für den Zahnverlust können vielfältig sein, aber die häufigsten... mehr lesen »

Raucher haben ein erhöhtes Parodontose-Risiko. Das Tückische: Die Symptome sind meist schwächer als der tatsächliche Krankheitsverlauf. Nachweislich verlieren Raucher... mehr lesen »

Mit Implantaten wird festsitzender Zahnersatz ermöglicht - egal welche Ausgangssituation vorliegt. Wie aber steht es um die Verträglichkeit der verwendeten Materialien... mehr lesen »
Wir suchen für den Raum Berlin-Süd und Potsdam ein(e) zahnmedizinische(n) Fachangestellte(n) (m/w/d)...
Jetzt bewerben »