Tomographie

Digitale Volumen Tomographie beim Zahnarzt - präzise Behandlung

Auch in der Zahnarztpraxis ist die Tomographie zum beliebten Diagnoseverfahren geworden.Zweidimensionale Röntgenaufnahmen, welche später beim Zahnarzt über einen Film entwickelt werden, gehören der Vergangenheit an: Das digitale Röntgen mit der Möglichkeit, anatomische Strukturen in allen drei Dimensionen betrachten zu können, hat sich in der modernen Zahnarztpraxis zum bevorzugten Diagnoseverfahren entwickelt.

Was ist Tomographie?

Mithilfe der Tomographie können dreidimensionale Bilder des Inneren des menschlichen Körpers erzeugt werden für bessere Diagnose- und Behandlungsverfahren.Als "Tomographie" bezeichnet man ein bildgebendes Verfahren, welches den räumlichen Aufbau eines dreidimensionalen Objektes darstellt. Besonders in der Medizin sind heute viele verschiedene Technologien und Verfahren im Einsatz, mit deren Hilfe sog. Tomogramme (Schnittbilder) aus dem Inneren des Körpers erstellt werden können. Dank moderner Computertechnik lassen sich aufwendige, dreidimensionale Modelle errechnen, die eine extrem genaue Diagnostik ermöglichen, ohne dass ein Eingriff beim Patienten vorgenommen werden muss.

Wie entstand die Technik der Tomographie?

Alessandro Vallebona gelang die grundlegende Entdeckung und Entwicklung der Röntgentomographie, die heute veraltet ist.Die ersten Grundlagen für die medizinische Tomographie lieferte im Jahre 1930 der Radiologe Alessandro Vallebona. Aufgrund der optisch starken Überlagerungen der verschiedenen Gewebeschichten, ist die klassische Röntgentomographie im Projektionsverfahren aus heutiger Sicht jedoch weitestgehend überholt, da sie in ihrer Darstellung zu ungenau ist.

Wie läuft eine Tomographie ab?

Um dreidimensionale Bilder des menschlichen Körpers zu erzeugen, wird der Körper oder ein bestimmter Bereich mit Röntgenstrahlen beschossen. Bei der Tomographie wird der zu untersuchende Teil des Körpers mit Röntgenstrahlen beschossen, die mit Hilfe eines Detektors einzelne Schnittbilder erzeugen. Sogar der gesamte Körper kann bei Bedarf auf diese Weise durchleuchtet werden. Dafür unterzieht sich der Patient einer Untersuchung in einem sog. Kernspin, in dem eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder auch "Kernspintomographie" vorgenommen wird. Die im zahnmedizinischen und kieferorthopädischen Bereich üblichere digitale Volumen Tomographie funktioniert auf ähnliche Weise, liefert aber bessere Ergebnisse.

Mit dem Cone Beam Verfahren werden 200 aufeinander folgende Bilder des Schädels bzw. Kiefers erstellt.Bei der neuen Cone-Beam-Technologie erstellt eine Röntgenquelle bis zu 200 Einzelbilder von den Zähnen sowie anderer wichtiger anatomischer Strukturen des Gesichtsschädels (Trigenimusnerv, Kieferhöhle, Weisheitszähne) in nur 14 Sekunden.  Bei älteren Verfahren der Tomographie war eine Untersuchungsdauer von 15 bis 50 Minuten je nach diagnostischer Fragestellung eingeplant. Diese Mehrfachbilder werden dann in einem Rechner zu einem dreidimensionalen Gesamtbild interpoliert.

Wie lange dauert eine Dental-Tomographie?

Das Verfahren dauert in der Regel nur wenige Minuten, abhängig vom speziellen Gerät und dem Umfang der Aufnahmen.

Wann erhalte ich die Ergebnisse?

Die Ergebnisse sind sofort verfügbar, aber die Auswertung durch einen Fachmann kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

Was sind die Ziele einer Tomographie?

Für eine genaue Untersuchung einer bestimmten Stelle innerhalb des Körpers, hilft die Tomographie dem behandelnden Zahnarzt, Probleme zu erkennen und zu beurteilen, ohne einen Eingriff vornehmen zu müssen. Auf diese Weise kann eine entsprechende Behandlung in der Kieferchirurgie geplant und vorgenommen werden, ohne den Patienten unnötig zu belasten. Außerdem sinkt das Risiko von unerwarteten Komplikationen während der Operation.

Besonders bei Implantationen kann eine Tomographie dafür sorgen, dass wichtige Nerven nicht verletzt werden.Speziell im Bereich der Implantologie können mithilfe dieses Verfahrens zudem notwendig gewordene Zahnimplantationen, aber auch andere zahnmedizinische Eingriffe genau geplant werden. Hierbei gilt der Grundsatz mit möglichst geringfügigen operativen Aufwand anatomische Strukturen wie den Nervus mentalis im Unterkiefer (Mandibula) oder die Kieferhöhle im Oberkiefer zu schützen.

Welche Arten der Tomographie gibt es?

An Stelle der Ultraschalluntersuchung wir heute meist eine Computertomographie durchgeführt, die bessere Bilder liefert.Je nach Zweck kommen heute viele verschiedene Formen der Tomographie zum Einsatz. Die klassische Röntgentomographie wird wegen ihrer ungenauen Darstellung dabei nur noch selten gewählt. Auch die früher gängigen, mittels Ultraschall angefertigten Bilder, finden weniger Verwendung in der heutigen Medizin. Wegen der präzisen Bildergebnisse, die auch detaillierte 3D-Darstellungen zulassen, wird in der Diagnostik heute vielmehr die Computertomographie (CT) angewendet.


Weitere gängige Verfahren sind die Kernspintomographie, die optische Kohärenztomographie, oder auch die Positronen-Emissions-Tomographie und einige mehr. Im zahnmedizinischen Bereich hat sich in der modernen Diagnostik inzwischen die sog. Digitale Volumen Tomographie etabliert.

Was ist die "Digitale Volumen Tomographie"?

Gegenüber klassischen Röntgenbildern kann bei der digitalen Volumen Tomographie (DVT) praktisch in Echtzeit ein komplettes 3D-Bild des Gebisses erstellt werden. Es handelt sich dabei um digitales Röntgen, bei dem mehrere hundert Einzelbilder zu einem detaillierten, dreidimensionalen Gesamtmodell zusammengerechnet und dem behandelnden Arzt auf dem Bildschirm angezeigt werden. Gegenüber der Computertomographie oder auch der Kernspintomographie hat die digitale Volumen Tomographie den Vorteil, dass das erzeugte 3D-Bild sofort verfügbar ist und die Auflösung deutlich höher liegt.

Geräte für das digitale Röntgen sind seit 1998 auf dem Markt und erhalten zunehmend Einzug in deutsche Zahnarztpraxen. Für die exakte Lokalisation von Gebissschäden und zur Planung von operativen Eingriffen sind sie heute unverzichtbar.

Tomographien beim Zahnarzt

Beim Zahnarzt werden Tomographien meist aus der Frontalsicht oder von der Seite vorgenommen, um einen genauen Überblick zu erhalten.Meistgenutzt sind beim Zahnarzt die coronalen (von vorn) und sagittalen (seitlich) Schnitte der digitalen Volumen Tomographie, im Kieferbereich auch die s.g. crossectionalen Aufnahmen. Absoluter Vorteil der digitalen Volumen Tomographie ist die dreidimensionale, räumliche Darstellung des Schädels bzw. Kiefers. Auf diese Weise ist der Zahnarzt dazu in der Lage, den Patienten alle Befunde  bildlich und somit einfacher zu erläutern.

Implantationen

Bei der Implantation sorgt die digitale Volumentomographie dafür, dass im Vorfeld exakt geplant werden kann und dass auch in Echtzeit während der OP die korrekte Stelle gefunden werden kann.Spätere Implantatplanungen und implantat-prothetische Rehabilitationen mit Zahnersatz (Implantatkronen, Implantatbrücken) können mit entsprechender Planungs-Software vorab genauestens geplant werden. Auch während einer Implantations-OP kann in Echtzeit das korrekte Einbringen garantiert werden. Hier ist die Technologie kaum noch wegzudenken. Das ist dann der Fall, wenn in nur einer Behandlung mehrfache Zahnextraktionen unter Vollnarkose stattfinden, gefolgt von der Sofortimplantation von mindestens acht bis zehn Zahnimplantaten und anschließender Sofortversorgung durch Keramikzahnersatz.

Probleme im Kieferbereich

Aber auch in anderen Fachdisziplinen der Zahnmedizin ist eine digitale Volumen Tomographie von Nutzen. Für eine Diagnostik des Kiefergelenks, insbesondere bei degenerativen, arthropathischen Gelenkveränderungen, Ankylosen (Gelenksteife) und Brüchen (Kieferbruch) sowie vor allem bei der cranomandibulären Dysfunktion (CMD) haben sich 3D-Röntgengeräte in der kieferorthopädischen Praxis nicht nur bei der therapeutischen Planung für Zahnspangen bewährt. 

Parodontose

Parodontologen schätzen die digitale Volumen Tomographie zur Darstellung knöcherner Strukturen des Limbus alveolaris bei horizontalem und vertikalen Knochenabbau bei Parodontose. Bei der Wurzelbehandlung ist die digitale Volumen Tomographie ein wichtiges Instrument für die präoperative Diagnostik der Wurzelkanalstrukturen und der Behandlungsplanung bei mehrwurzligen Zähnen. Immer mehr gewinnt auch die dreidimensionale Röntgendarstellung der digitalen Volumen Tomographie Bedeutung bei der Beurteilung von Wurzelspitzenresektionen und zur Behandlungskontrolle bzw. Therapieverlauf.

Warum wird Dental-Tomographie durchgeführt?

Dental-Tomographie wird für eine Reihe von Zwecken durchgeführt, darunter die Diagnose von Zahnproblemen, die Planung von komplizierten chirurgischen Eingriffen und die Beurteilung von Knochenstrukturen.

Ist das Verfahren schmerzfrei?

Ja, das Verfahren ist im Allgemeinen schmerzfrei. Es kann jedoch unangenehm sein, für eine längere Zeit still zu sitzen oder zu liegen.

Sind die Strahlenbelastungen bedenklich?

Die Strahlenbelastung bei Dental-Tomographie ist in der Regel niedriger als bei herkömmlichen Röntgenaufnahmen, es bleibt jedoch eine gewisse Belastung. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt über Ihre Bedenken.

Wie hoch sind die Kosten einer Tomographie?

Die Kosten für eine Tomographie können je nach Verfahren variieren. Für gewöhnlich übernimmt die Krankenkasse die Kosten.Der Aufwand und der Preis, der bei einer Tomographie entsteht, hängt stark davon ab, welches Verfahren dabei zum Einsatz kommt. Als wichtiger Teil der Diagnostik trägt jedoch in der Regel die gesetzliche Krankenkasse die anfallenden Kosten. Am besten informieren Sie sich bei Ihrem Zahnarzt, da dies je nach Fall variieren kann. Dabei richten sich die Kosten nach Gebührenordnung für Ärzte Abk. GOÄ). Je nach Menge der Schichtaufnahmen. Die GOÄ 5290 gestattet bis zu 5 Schichtaufnahmen vom Kopfbereich.
Die GOÄ 5370 ist je notwendige separate Projektion einmal berechnungsfähig. Die GOÄ wird jährlich angepasst

Was muss im Vorfeld der Tomographie beachtet werden?

Da der Körper während der Tomographie mit erhöhter Strahlenbelastung zu kämpfen hat, stellt der behandelnde Arzt zuvor sicher, dass dies keine Beeinträchtigung für den Patienten darstellt. Während einer Schwangerschaft ist eine solche Untersuchung Tabu. Kommen bei der Untersuchung Kontrastmittel zum Einsatz, gilt es abzuklären, ob eine Unverträglichkeit vorliegt oder z. B. bestimmte Medikamente eingenommen werden, die sich nicht mit den jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln vertragen.


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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 20.10.2023 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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