Endodontie
Endodontie - ein Fachgebiet der Zahnheilkunde, das sich mit Erkrankungen des Zahninneren befasst
Der lateinische Begriff Endodontie setzt sich aus den Wörtern Endo, was das Innere bedeutet, und Odont, die lateinische Bezeichnung für den Zahn, zusammen und ist ein zentraler Begriff in der Endodontologie. Es handelt sich demnach um die Behandlung des Inneren eines Zahns. Meist werden dabei Wurzelkanäle wiederhergestellt, denn bei einer endodontischen Behandlung steht der Erhalt der natürlichen Zähne im Mittelpunkt, um Infektionen zu vermeiden.
Was versteht man unter Endodontie?
Um die Aufgabenschwerpunkte in der Endodontie besser zu verstehen, ist es sinnvoll, zunächst einen Blick auf den Aufbau eines Zahns zu werfen. Denjenigen Teil, der von außen erkennbar ist, bezeichnet man dabei als Zahnkrone. Der Zahnschmelz - das ist die härteste Substanz im gesamten menschlichen Körper -, der wie ein Überzug auf der Krone liegt, soll dabei vor schädlichen Einflüssen schützen.
Die Zahnwurzel verankert den Zahn im Kieferknochen. Zwischen der Krone und der Wurzel befindet sich der Zahnhals, der ebenfalls von der Endodontologie berücksichtigt wird. Hier geht zudem der Zahnschmelz in hartes Wurzelzement über, um die empfindliche Zahnwurzel zusätzlich zu schützen.
Das Innere von Zähnen wird als Zahnhöhle bezeichnet. Einen großen Teil davon füllt das sogenannte Zahnbein, auch Dentin genannt, aus. Als Substanz, die härter als Knochen ist, umschließt sie die Zahnpulpa, die man auch Zahnmark nennt. Dies ist das Herz eines Zahns, der Ort, an dem sich Blutgefäße und Nervenfasern befinden.
Ein Zahnarzt, der sich auf endodontische Behandlungen spezialisiert hat, beschäftigt sich mit Erkrankungen im Pulpa-Dentin-Komplex. Das übergeordnete Ziel aller Maßnahmen ist dabei stets der Erhalt der eigenen Zähne. Besonders häufig kommt dabei eine Wurzelkanalbehandlung zum Einsatz.
Was gehört zur Endodontie?
Eine endodontische Behandlung zielt darauf ab, eine tief sitzende Entzündung im Gewebe des Zahns, die die Pulpa oder das Dentin betreffen, zu heilen. Sie eignet sich besonders dann, wenn die Wurzelkanäle durch Karies oder Bakterien stark angegriffen wurden.
Verschiedene Symptome oder Szenarien sind dabei besonders prädestiniert, um von einem Endodontologen behandelt zu werden. Wenn eine oder mehrere der folgenden Aussagen auf Sie zutreffen, sollten auch Sie sich in die kundigen Hände eines Spezialisten begeben:
- Sie reagieren sehr schmerzempfindlich auf kalte oder heiße Lebensmittel.
- Einer Ihrer Zähne ist stark berührungsempfindlich.
- Sie haben bei einem Ihrer Zähne eine Verfärbung bemerkt, die sich von den anderen Zähnen abhebt.
- Ihr Zahnfleisch ist rund um den betroffenen Zahn geschwollen und reagiert empfindlich auf Berührungen und Druck.
- Sie spüren Schmerzen in einem Zahn, der bereits einer Wurzelbehandlung unterzogen wurde.
- Sie müssen eine Wurzelspitzenresektion oder einen anderen operativen Eingriff an einer Zahnwurzel vornehmen lassen.
- Bei einem Unfall wurden einzelne Zähne oder der gesamte Zahnhalteapparat beschädigt.
Was macht ein Endodontologe?
Möglicherweise haben Sie nun herausgefunden, dass es ratsam wäre, eine Behandlung bei einem Endodontologen durchführen zu lassen. Doch was macht ein solcher Spezialist eigentlich genau?
Im ersten Schritt wird die Ursache für die Erkrankung im Inneren des Zahns, wie eine Entzündung im Zahninneren, behandelt. Das bedeutet konkret, dass vorhandener Karies entfernt und eventuell dadurch im Zahn entstandene Defekte versorgt werden. Anschließend verschafft sich der Spezialist Zugang zum Wurzelkanalsystem des Zahns, um potenzielle Infektionen zu identifizieren. Entscheidend für die weitere Behandlung ist eine präzise Säuberung der feinen Wurzelfasern. Dafür kommen Hochpräzisionsinstrumente zum Einsatz, die durch Spülungen ergänzt werden. Die betroffenen Wurzeln, die durch die Entzündung beschädigt wurden, werden im Anschluss mit einer antibakteriellen Füllung aufgefüllt.
Sobald das Wurzelkanalsystem versorgt wurde, erfolgt die Behandlung der Zahnkrone. Durch diese Vorgehensweise wird sichergestellt, dass der Knochen vollständig ausheilen kann, die Zahnerhaltung gesichert ist und kein Zahnersatz erforderlich wird.
- Zahnnnerv - Verantwortlich für das Schmerzempfinden des Zahns
- Wurzelkanal - Es gibt schmerzfreie Behandlungsmethoden
- Wurzelfüllung - Verschließt die Zahnwurzel und erhält den Zahn
- Wurzelspitzenresektion - Sinnvoller Zahnerhalt nach Entfernung einer Wurzelspitze?
Was ist der Unterschied zwischen Endodontie und Wurzelbehandlung?
Häufig wird die endodontische Behandlung mit einer Wurzelbehandlung gleichgesetzt. Dieser Gedanke ist naheliegend, schließlich kümmert sich auch der Endodontologe um Erkrankungen an den Wurzelkanälen. Dennoch sind die beiden Verfahren nicht nur nicht identisch, sondern regelrecht konträr.
Bei einer herkömmlichen Wurzelbehandlung wird die Zahnkrone geöffnet, damit der Zahnarzt Zugriff auf das Innere des Zahns erhält. Anschließend wird die Pulpa aus dem betroffenen Zahn vollständig entfernt, um die Entzündung im Zahninneren zu beseitigen. Durch entsprechende Spülungen soll sichergestellt werden, dass keine Überreste des infizierten Gewebes zurückbleiben.
Bei einer Behandlung durch einen Endodontologen hingegen wird das Problem buchstäblich an der Wurzel gepackt. Indem die feinen Verästelungen des Wurzelkanalsystems mit Hochpräzisionsinstrumenten gesäubert und wiederhergestellt werden, kann der Pulpa-Dentin-Komplex heilen.
Während bei der herkömmlichen Wurzelbehandlung also das Innenleben des Zahns entfernt wird, zielt der Endodontologe auf den Erhalt des natürlichen Zustands der Zähne ab.
- Wurzelbehandlung - Ohne Zahnschmerzen den Zahnerhalt erfolgreich sichern
- Zahnwurzelentzündung kann später zum Zahnverlust führen
- Pulpitis - Zahnschmerzen können ein Symptom sein
Welche Vorteile bieten endodontische Behandlungen gegenüber herkömmlichen Wurzelbehandlungen?
Vielleicht stellen Sie sich nun die Frage, was gegen die Entfernung der Pulpa bei einem infizierten Zahn spricht. Schließlich handelt es sich hierbei um ein Verfahren, das bereits unzähligen Patienten zur Linderung ihrer Zahnschmerzen verholfen hat.
Doch genau dieser Schein trügt leider oft. Es stimmt zwar, dass die Entfernung des Zahnmarks zumindest vorübergehend Erleichterung bringt; langfristig sind bei einem betroffenen Zahn jedoch häufig erneute Probleme zu beobachten. Das liegt daran, dass die krankmachenden Bakterien bei einer konservativen Wurzelbehandlung trotz desinfizierender Spülungen nicht immer vollständig beseitigt werden. Dann breiten sie sich unkontrolliert weiter aus und beeinträchtigen nicht nur das umliegende Gewebe, sondern halten das gesamte Immunsystem kontinuierlich in Schach.
Wenn Sie also befürchten oder bereits wissen, dass bei Ihnen eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden muss, sollten Sie zuvor unbedingt einen Endodontologen konsultieren, um sicherzustellen, dass Ihren Zahnschmerzen langfristig auf den Grund gegangen wird.
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