Schiefe Zähne

Schiefe Zähne: Wie sie entstehen und wie sie sich begradigen lassen

Ein Lächeln sagt mehr als viele Worte. Was aber, wenn schiefe Zähne das Lächeln begleiten? Wird die freundlich gemeinte Botschaft dann tatsächlich so positiv aufgenommen, wie bei einem strahlenden Lächeln mit einem schön anzusehenden Gebiss? Denn einige Menschen empfinden schiefe Zähne bei Erwachsenen als hässliche Zähne.

Schiefe Zähne können in den meisten Fällen durch eine kieferorthopädische Behandlung wieder gerade gerückt werden. Das ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen möglich.

Der nachfolgende Artikel klärt auf über die Gründe von Zahn- und Kieferfehlstellungen, wie sie vermieden werden können beziehungsweise mit welchen Mitteln ein strahlendes Lächeln wieder hergestellt werden kann.

Schiefe Zähne erlangten durch Jürgen Vogel Berühmtheit dank seines hinreißenden Lächelns

Wie entstehen schiefe Zähne und Kieferfehlstellungen?

Der Zahnwechsel von den Milchzähnen zu den festen Zähnen erfolgt zu einer Zeit im Leben des Menschen, wo der kindliche Ober- und Unterkiefer noch nicht komplett ausgewachsen ist. So kommt es häufiger vor, dass die neuen Zähne eine fremde Position im Kiefer einnehmen. Das ist nicht verwunderlich, denn sie haben dann schon die Größe wie bei einem Erwachsenen. Für Eltern ist das in diesem Stadium grundsätzlich noch kein Grund zur Beunruhigung. Auch die Kieferknochen wachsen mit dem allgemeinen Wachstum des Kindes und bieten den Zähnen letztendlich den Platz, um sich richtig zu positionieren.
Schiefe Zähne und Kieferfehlstellungen können auch angeboren sein oder durch verschiedene Ereignisse und Verhaltensweisen im Laufe des Lebens erst entstehen.

Einige Schauspieler, wie Jürgen Vogel erlangten durch vermeintlich hässliche Zähne Berühmtheit und stehen daher zu Ihrem ästhetischen Makel.

Eine angeborene Fehlstellung ist unter anderem ein zu großer Unterkiefer. Die unteren Schneidezähne stehen dabei vor den oberen. Im umgekehrten Fall liegt der Oberkiefer vor dem Unterkiefer und es kommt zum sogenannten Deckbiss. Auch ein zu breiter Abstand zwischen den beiden vorderen Schneidezähnen im Oberkiefer (ein sogenanntes Diastema) führt zu Fehlstellungen der übrigen Zähne. Dazu kommen weitere Anomalien, wie etwa die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte. Für ein schönes Gebiss können diese Auffälligkeiten kieferorthopädisch behandelt werden.

Erworbene Zahnfehlstellungen entstehen durch Verhaltensweisen wie Nuckeln, Daumenlutschen, Einsaugen der Unterlippe, Beißen auf der Unterlippe und durch den zu frühen Verlust der Milchzähne.

Wie können erworbene Zahnfehlstellungen bei Kindern vermieden werden?

Korrektur der Zahnfehlstellung bei Kind mit fester ZahnspangeHaben Kinder schiefe Zähne, hat das oftmals gravierende Auswirkungen auf bleibende Sprachfehler wie Lispeln, Nuscheln etc. Ohne rechtzeitige Behandlung besteht zudem das Risiko einer verzögerten Sprachentwicklung mit negativen Folgen für das Lern- und Sozialverhalten.

Die übermäßige Verwendung von Schnullern über Jahre hinweg, kann schon sehr früh im Leben eines Kindes zu schräg wachsenden Frontzähnen führen. Somit besteht nur ein geringer Kontakt zwischen den Ober- und Unterkieferzähnen. Die Kieferverformung muss dann später durch eine Zahnspange ausgeglichen werden.

Durch ständiges Daumenlutschen wird der vordere Teil des Gaumens übermäßig stark gedrückt und auf diese Weise zu vermehrtem Wachstum angeregt. Die oberen Frontzähne wachsen schräg nach vorn aus dem Kiefer heraus. Im schlimmsten Fall führt das zu einem offenen Biss, bei dem die Frontzähne und die Seitenzähne keinen Kontakt haben.

Das Einsaugen der Lippen und das Lippenbeißen sind manchmal eine Folge des Daumenlutschens. Deshalb werden sowohl der Durchbruch neuer Zähne, als auch die Verzahnung der Zähne des Oberkiefers mit denen des Unterkiefers (Okklusion) behindert.

Zahnfehlstellungen durch den zu frühen Verlust der Milchzähne ergeben sich, wenn der Zahnarzt bei kleinen Kindern zum Beispiel wegen Karies Milchzähne ziehen muss. Milchzähne haben von Natur aus die Funktion eines Platzhalters für das zukünftige Gebiss. Werden sie zu früh entfernt, entstehen Lücken, die für die zweiten Zähne oftmals zu klein sind. Der Kieferorthopäde kann aber speziellen Zahnersatz als Platzhalter einsetzen, um den Bereich für die bleibenden Zähne freizuhalten.

Durch die Lücke und nicht vorhandenen Zahnersatz kann auch die Abstützung der Kiefer zueinander leiden. Folglich rutscht der Unterkiefer nach unten und die oberen Schneidezähne berühren den unteren Gaumen. Dadurch werden die oberen Schneidezähne nach außen gedrückt.

Erfolgt bei fehlenden Milchbackenzähnen kein Zahnersatz, wachsen die zweiten Zähne in einen freien Raum hinein. Dort können sie zu einem späteren Zeitpunkt anderen bleibenden Zähnen den Weg versperren. Entweder suchen die sich einen neuen Platz oder sie bleiben aus Platzmangel im Kiefer stecken. Die Folge sind schiefe Zähne und Engstände, bei denen nur noch eine kieferorthopädische Behandlung hilft.

Wodurch entstehen schiefe Zähne bei Erwachsenen?

Unabhängig vom normalen Zeitpunkt des Zahnwechsels können schiefe Zähne, Kieferfehlstellungen und Zahnersatz auch im Erwachsenenalter anlässlich verschiedener Situationen auftreten.

Nach Unfällen

Wegen Verletzungen nach einem Unfall kann es zu Zahnersatz kommen oder Zähne können sich lockern. Um sie zu erhalten, brauchen die losen Zähne eine Schiene, die sie in der richtigen Position hält. Hat eventuell der Kiefer Schaden genommen, sollte selbst ein einzelner Zahn behandelt werden.

Durch Pressen und Knirschen

Schiefe Zähne entwickeln sich unter anderem durch starkes Aufeinander Pressen der Zähne und durch Knirschen. Bei vielen Menschen passiert das in Stresssituationen, im Schlaf oder bei psychischer Belastung. Sind die bleibenden Zähne gefährdet beziehungsweise schmerzen Gesicht und Kiefer, ist die Lösung eine Aufbissschiene für die Nacht. Sie sieht aus, wie ein Mundschutz, den Sportler bei manchen Sportarten tragen. Ist die Ursache psychischer Natur, sind die auslösenden Probleme durch eine Behandlung beim Psychologen zu beseitigen.

Wegen Wanderung in eine bestehende Lücke

Bei Lücken im Gebiss können Zähne diesen Platz einnehmen oder hineinkippen. Möglich ist auch, dass ein gegenüberliegender Zahn länger wird und dort hineinwächst. Neben der unschönen Ästhetik ändert sich der Biss und ein Zahnersatz wird deutlich erschwert.

Aufgrund Wanderung bei Zahnfleischerkrankungen

Ohne Behandlung einer Zahnfleischerkrankung (z. B. Parodontitis) bilden sich Knochen und Zahnfleisch zurück. Durch die fehlende Befestigung im Knochen beginnen Zähne zu wandern oder zu kippen. Treten zusätzlich Schmerzen auf, bleiben nur die Extraktion und ein anschließender Zahnersatz.

Durch Wanderung zur Kiefermitte

Erwachsene erleben häufiger sogenannte Verschachtelungen der Frontzähne im Unterkiefer. Das Ergebnis sind schiefe Zähne. Die Ursache ist der physiologische Mesialdrift. Das heißt, die Seitenzähne haben den natürlichen Drang, zur Mitte zu wandern.

Welche Behandlungsoptionen gibt es?

Die Behandlungsmöglichkeiten für schiefe Zähne reichen von kieferorthopädischen Maßnahmen wie Zahnspangen und Alignern bis hin zu chirurgischen Eingriffen. Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Zahnfehlstellung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.

Schiefe Zähne mittels Zahnspange in die richtige Position bringen

Unsichtbare Zahnspange für ErwachseneSind Zähne schief gewachsen, lassen sie sich dennoch in jeder Lebensphase korrigieren. Somit können auch Erwachsene mit Brackets und einer Zahnspange gegen schiefe Zähne vorgehen.
Für Zahnspangen gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Systeme: die herausnehmbare Zahnspange und die feste Zahnspange.

Bei einem einzelnen Zahn reicht meistens eine lose Zahnspange oder eine durchsichtige Schiene. Mehrere Zähne oder ganze Zahngruppen korrigiert der Kieferorthopäde am effektivsten mit einer festsitzenden Zahnspange. Weiterhin gibt es die unsichtbare Zahnspange "Clear Aligner". Die Zahnärzte bieten Modelle verschiedener Hersteller an.

Klassiker sind aber immer noch die sogenannten Brackets. Das sind nur ein paar Millimeter große Halteelemente, die mit einem Spezialkleber von innen (Lingual) und damit unsichtbar, oder von außen (Bukkal) sichtbar auf die Zähne geklebt werden. An den Brackets befestigt der Zahnarzt einen vorgeformten Drahtbogen, der die exakt berechneten Zugkräfte auf die Zähne ausübt. Außerdem sind die Brackets mit weichen, dünnen Metallliguren verbunden, um den Drahtbogen in seiner Stellung zu halten.

Denselben Effekt erfüllen Elastics. Das sind Gummis als Einwegprodukte, mit denen der Bogendraht zusätzlich in den Brackets festgehalten wird. Sie müssen regelmäßig vom Träger der Zahnspange ausgewechselt und anschließend entsorgt werden. Es gibt sie in verschiedenen Farben, in unauffälligem Silber, in Zahnfarbe und in Transparent. Die transparenten Gummis können sich durch Farbe aus den Lebensmittelprodukten verfärben.

Brackets bestehen aus den klassischen Materialien rostfreier Stahl, nickelfreier Edelstahl für Allergiker, Keramik oder Kunststoff. Sie sind, wie die Elastics, in verschiedenen Farben und Designs zu bekommen. Brackets sorgen für einen waagerecht auf den Zähnen sitzenden Bogendraht. Die festsitzende Zahnspange mit den Brackets übt so viel Druck auf die Zähne aus, dass sie sich in die beabsichtigte Richtung bewegen können.

Welche Zahnspange sich für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene am besten eignet, darüber berät ein Kieferorthopäde nach eingehender Untersuchung. Die Behandlung zur Korrektur von Zahnfehlstellungen hat sich mit solchen Hilfsmitteln seit Jahrzehnten in der Kieferorthopädie bewährt und wird permanent weiterentwickelt.

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Sind Zahnspangen die einzige Lösung?

Nein, neben traditionellen Zahnspangen gibt es auch unsichtbare Modelle, wie Clear Aligner und in manchen Fällen können sogar Veneers oder Kronen zur Korrektur verwendet werden. Jede Methode hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die mit dem Kieferorthopäden besprochen werden sollten.

Trägt die Kosten die gesetzliche Krankenkasse?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen einzig die Kosten, wenn die Zahnspange eine medizinische Notwendigkeit darstellt. Bei Anschaffung aus ästhetischen Gründen werden keine Kosten übernommen.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Korrektur?

Während eine Behandlung in jungen Jahren oft am effektivsten ist, können schiefe Zähne in jedem Alter korrigiert werden. Ein früher Beginn der Behandlung kann jedoch die Dauer und die Kosten reduzieren.

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Dr.Seidel

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 25.01.2024 von Autor und Zahnarzt für Oralchirurgie Dr. med. dent. Frank Seidel.

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